Travertinsteinbruch ist Teil des Museums
Weimarer Politiker erkennen die Fallstricke der Hoff-offerte. Dennoch gibt es Seitenhiebe auf die lokale Konkurrenz
Weimar. Mit seinem Brief an OB Peter Kleine zum Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar hat Staatskanzleiminister Hoff (Linke) die Debatte gedreht. Niemand spricht über die Verantwortung des Freistaates, sein Museum am Entstehungsort Weimar zu erhalten und zeitgemäß weiterzuentwickeln.
Die FDP Weimar hat sich jetzt zwar für Erhalt und Finanzierung des Museums durch den Freistaat in Weimar ausgesprochen. Vorsitzender Hagen Hultzsch nimmt aber zunächst die Landes-spd und deren Landtagsabgeordneten Thomas Hartung aufs Korn. Der Landesparteitag habe eben kein klares Signal für den Erhalt des Museums in Weimar gegeben. Der Beschluss sehe auch die Möglichkeit, das Museum „in eine andere Trägerschaft zu überführen“. Damit habe sich die SPD Hoffs „Erpressung“gebeugt
Inhaltlich sieht Hartung die Offerte von Hoff genauso: Eine Kommunalisierung komme der Schließung des Museums gleich, sagte er auf Nachfrage. Ihm sei es wichtig gewesen, dass in der SPD Erfurt und Weimar zusammenhalten. Zur Trägerschaft sieht er noch nicht alle Möglichkeiten geprüft, das Museum einer Stiftung zu übertragen.
Hultzsch betont: „Wir sehen keinen Grund, warum Thüringer Identität durch das Museum für Ur- und Frühgeschichte nur in Erfurt gestiftet werden kann.“Er hoffe, dass nach der Landtagswahl die Kräfte stark genug sind, die eine Zentralisierung Thüringens in Erfurt aufhalten.
Der Stadtrat und Ortsteilbürgermeister von Oberweimar/ Ehringsdorf, Karl-heinz Kraass (CDU), sieht im Museum für Urund Frühgeschichte Thüringens ein Teil des wissenschaftlicharchäologischen Bodendenkmalpflege-standortes Weimar. Die Wissenschaftler des Landesamtes konnten ihre Forschungsergebnisse hier zusätzlich zur Dauerausstellung präsentieren. Der Travertinsteinbruch in Ehringsdorf sei Teil des Museums. So wie das Projekt: „Spuren der Eiszeit“, das sich über Taubach und Süßenborn erstrecke und maßgeblich von Ortsteilbürgermeistern im Licht der Öffentlichkeit gehalten werde. (red)