Erotische aufgeladene Akte und verknappte Bildzeichen
Peter Zaumseils Retrospektive öffnet unter dem Titel „Bella Figura in Arcadia“übermorgen in Schloss Ettersburg
Weimar. Die Wände der Galerie Schloss Ettersburg sind wieder voll: Sie zieren 38 Gemälde, Holzschnitte, Skulpturen von Peter Zaumseil. Der gebürtige Greizer nannte seine Schau „Bella Figura in Arcadia“und vereint in seiner Einzelausstellung Werke von knapp 40 Schaffensjahren. Dabei war der 63Jährige bereits mit seinen Holzschnitten vor Ort. Sowohl die Ausstellungen über Harry Graf Kessler sowie Don Quichote erhielten durch Zaumseil-werke eine ganz besondere Strahlkraft. Und auch dieses Mal, zur inzwischen 25. Ettersburg-ausstellung“und zweiten in diesem Jahr, beweisen die 38 Werke eine große künstlerische Vielfalt des Thüringers, der gerne unterwegs ist und jedoch immer wieder zu seinen Wurzeln findet.
„Beim Blick zurück auf seine Neuanfänge – nach der Wende 1989“, so Kurator Hans-dieter Mück, „als Maler und Holzschneider“wird deutlich: Zaumseil ist sich thematisch hinsichtlich Landschaft und Figur bis heute treu geblieben. Aber: Er hat mit seiner unverwechselbaren Handschrift die Gestaltung dieser Hauptthemen auf vielfältige Weise durchdekliniert und damit eine große Bandbreite an eigenständigen Variationen erreicht.“Spannend dabei der Kontrast bei freien Gestaltungen des gleichnamigen Ausstellungsthemas „Bella Figura“: einerseits erotisch aufgeladene, lebensechte Akte, andererseits bei Paaren fast zu „chiffrehaften Bildzeichen verknappte“typisierte Frauen. Überraschungen bieten auch die „Ettersburger Blätter“. Zwei dieser Holzschnitte, die in Vorbereitung der Ausstellung entstanden, können nun bewundert werden. Die komplette Serie umfasst sieben Schnitte und wurde mit Goethe- Texten versehen. Sie bringt der Künstler am Donnerstag mit, wenn er im Beisein von Peter Krause und Hans-dieter Mück
seine Ausstellung eröffnet.