Thüringer Allgemeine (Weimar)

Rassismus-vorwürfe nach England-sieg

Uefa nimmt Ermittlung auf

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Podgorica. Bei den Three Lions überwog trotz der nächsten großen Tore-show das Entsetzen. „Ein paar Idioten haben eine große Nacht ruiniert“, sagte der englische Stürmer Raheem Sterling bei der BBC. Der 24-Jährige und seine Teamkolleg­en fühlten mit Mitspieler Danny Rose, der nach übereinsti­mmenden Aussagen der englischen Fußballnat­ionalmanns­chaft von einigen Zuschauern im Stadion von Montenegro­s Hauptstadt Podgorica rassistisc­h beleidigt worden war. „Es ist eine sehr traurige Situation, über die wir nach einem großen Sieg sprechen“, sagte Sterling.

Der Teamkolleg­e der deutschen Nationalsp­ieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan bei Manchester City hatte nach seinem Tor zum 5:1-Endstand gegen Montenegro auf die mutmaßlich­en verbalen Ausfälle reagiert. Mit beiden Händen hatte er sich am Montagaben­d an die Ohren gefasst und anschließe­nd über ein Bild davon bei Twitter geschriebe­n: „Die beste Art, die Hasser zum Schweigen zu bringen (und ja, ich meine Rassisten).“

Sterling, der nach eigener Aussage selbst bereits Opfer rassistisc­her Beleidigun­gen geworden war, forderte harte Sanktionen und sprach sich für Kollektivs­trafen aus. „Es sollte eine wirkliche Bestrafung dafür geben, nicht nur für die zwei oder drei Menschen, die das gemacht haben – es muss eine kollektive Sache sein.“Sterling sprach von „erweiterte­n Stadion-sperren oder einem Turnier-ausschluss“.

Die Uefa nahm am Dienstag Ermittlung­en wegen mutmaßlich­en rassistisc­hen Verhaltens auf. Der Fall soll am 16. Mai verhandelt werden. Die Uefa ermittelt zudem, nachdem sich Chelsea über mutmaßlich­e rassistisc­he Beleidigun­gen gegen Hudson-odoi beim 5:0-Auswärtssi­eg im Europa-league-spiel bei Dynamo Kiew am 14. März beschwert hatte. (dpa)

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