Weniger Ausfall von Unterricht
Lehrerverband spricht von Provokation
Erfurt. An Thüringens Schulen ist in diesem März nach Angaben des Bildungsministeriums weniger Unterricht ausgefallen als noch ein Jahr zuvor. An den allgemeinbildenden Schulen seien 6,6 Prozent des Unterrichts ausgefallen, während es im März 2018 noch 8,3 Prozent gewesen seien, teilte das Ministerium mit. Der Anteil der Stillarbeit, während derer die Schüler sich weitgehend selbstständig mit Aufgaben beschäftigen, betrug 0,6 Prozent. Verglichen wird jedes Jahr eine bestimmte Stichwoche.
Den Rückgang erklärte Bildungsminister Holter (Linke) damit, dass in den letzten Jahren 3000 Lehrer neu eingestellt worden seien. Allerdings seien 6,6 Prozent Unterrichtsausfall „immer noch deutlich zu viel“.
Der Vorsitzende des Thüringer Lehrerverbandes, Rolf Busch, sagte, er wolle die „Jubelmeldung des Ministeriums“nicht kommentieren. „Weil ich nicht weiß, ob es ernst gemeint oder eine Provokation ist.“In Zeiten, in denen Thüringer Schulen bundesweit in die Schlagzeilen gerieten, weil wegen Lehrermangels kein Unterricht stattfinden könne, glaube doch niemand, dass im Freistaat jetzt alles gut sei.
Die positive Darstellung ergebe sich auch daraus, dass im vergangenen Jahr um diese Zeit die Grippewelle zu einem besonders hohen Krankenstand bei Lehrern geführt habe. (dpa/elo)