Weniger Tote, weniger Verletzte, weniger Schaden im Straßenverkehr
Die Verkehrsunfallstatistik der Weimarer Polizei weist für das vergangene Jahr mehrere positive Tendenzen aus
28. März 1919. „Volkszeitung für Sachsen-weimar-eisenach“, 14. Jahrgang:
Legefeld bei Weimar. Die stattgefundene Gemeinderatswahl hat große Unzufriedenheit erweckt. Die Wahl soll angefochten werden. Viele Wähler wurden abgehalten, überhaupt zu wählen; nur 55 Wähler sind an der Urne erschienen, bei den früheren Wahlen wählten 150 Personen. In der Gemeindeversammlung hat der Bürgermeister, der auch als Wahlkommissar fungierte, sich dagegen ausgesprochen, dass Frauen auf die Vorschlagsliste kommen, er habe damit seine Stellung benutzt, um unzulässige Wahlbeeinflussung vorzunehmen. Weimar. Auf den Straßen in Weimar und im Westen des Weimarer Landes sind im vergangenen Jahr weniger Menschen verletzt und getötet worden als noch ein Jahr zuvor. Auch die Höhe der Sachschäden ging zurück. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik der Polizei-inspektion Weimar hervor.
In jedem Jahr wertet Weimars Polizei das Unfallgeschehen des Vorjahres aus, analysiert UnfallFolgen, - Orte und - Ursachen. Für das Jahr 2018 konnte die Inspektion mehrere positive Feststellungen treffen. Wichtigste Feststellung: So tragisch der Unfall einer 70-jährigen Radfahrerin im Mai bei Bad Berka auch endete: Sie war die einzige Verkehrstote des vergangenen Jahres in Weimar und im Westkreis. 2017 waren noch fünf Unfalltote zu beklagen, 2016 sogar sieben. Zudem ereignete sich der tödliche Unfall 2018 nicht auf einer Straße, sondern auf einem steilen Waldweg, auf dem die Frau keinen Fahrradhelm trug.
Rein rechnerisch wird weiterhin alle drei Stunden ein Verkehrsunfall durch Beamte der Polizei Weimar aufgenommen. Fast an jedem Tag ereignet sich im Zuständigkeitsbereich der Inspektion ein Unfall mit Verletzten. Mit den 2830 Verkehrsunfällen in der Region sank deren Zahl im Vergleich zum Jahr 2017 um 174 und damit wieder unter die Grenze von 3000. Die Verkehrsunfälle mit Verletzten nahmen zwar geringfügig zu, gleichzeitig ging die Zahl der Verletzten jedoch leicht zurück.
Die Verteilung der Unfälle auf Stadt und Landkreis hat sich gegenläufig entwickelt. In Weimar ging die Unfallzahl um 90 zurück, im westlichen Kreisgebiet, für das die Inspektion Weimar verantwortlich ist, gab es 84 Verkehrsunfälle mehr als noch ein Jahr zuvor. Dennoch stieg die Zahl der Verletzten in Weimar – im Westkreis ging sie zurück. Mehr als drei Viertel aller Verkehrsunfälle ereignen sich zudem innerorts. Hier ist der Verkehr dichter und vor allem Aufmerksamkeitsdefizite münden etwa bei Vorfahrtfehlern, Auffahrunfällen oder Parkplatzremplern schneller im Unfall. Die Folgen waren außerhalb von Ortschaften allerdings gravierender. Mit 24,7 Prozent lag der Anteil verletzter Personen bei Unfällen außerorts doppelt so hoch wie bei innerörtlichen. Der Schaden durch das Unfallgeschehen wird nach einem Modell der Bundesanstalt für Straßenwesen berechnet. Danach entstand durch die 2830 Unfälle in Weimar und im Kreis volkswirtschaftlicher Schaden von über 35 Millionen Euro. Auch das war ein Rückgang um etwa 3,5 Millionen Euro.
Verkehrsunfallgeschehen 2018 in Zahlen
Kategorie
2017
Verkehrsunfälle insg. .... 3004 - davon mit Verletzten ... 317 - verletzte Personen ....... 428 - Schwerverletzte ........... 111 - Getötete ......................... 5
2018 Veränderung Anteil
2830 .............. -174 -5,8% 334 .............. +17 +5,4% 423 .............. -5 -1,2% 90 .............. -21 - 18,9%
1.............. -4 -80%