Orchester sitzt im Publikum
Beim Benefizkonzert am Sonntag in der Weimarhalle können die Zuhörer den Musikern über die Schulter schauen
Weimar. Helenenmarsch und Silberkondor, Rennsteiglied und Weißes Rössl – traditionell wie immer, aber mitreißend wie noch nie präsentiert sich das Erfurter Luftwaffenmusikkorps in der aktuellen Konzertsaison für die Spendenaktion „Thüringen hilft“. Am Sonntag gastiert das Sinfonische Blasorchester der Bundeswehr in der Weimarhalle – Konzertbeginn ist 16 Uhr.
Doch trotz der beliebten Melodien – so begeistern vor allem die zünftigen Märsche und bekannten deutschen Volkslieder die Zuhörer – steht diesmal nicht nur die Musik, sondern auch das Orchester selbst im Mittelpunkt des Nachmittags.
Und das wortwörtlich: Denn beim neuen Klangkonzept des Erfurter Musikkorps sitzt das Ensemble mitten im Publikum, die Zuhörer können den mehr als 50 Musikerinnen und Musikern buchstäblich über die Schulter und auf die Finger schauen.
„So können unsere Besucher das Konzert viel intensiver erleben“, erklärt der neue Orchesterleiter und Dirigent, der junge Major Tobias Wunderle, die Idee. Durch die neue Sitzordnung verschwindet auch die räumliche wie gefühlte Distanz zwischen Orchester und Publikum, springt der musikalische Funke schon bei den ersten Takten des Silberkondors über, der das rund Konzert eröffnet.
Nicht nur Volkslieder und zünftige Märsche
Bei der Premiere des neuen Konzepts am Dienstag in Mühlhausen ging die Idee wie geplant auf, waren die mehr als 350 Gäste begeistert von der Nähe zur Musik, schauten und hörten interessiert den Musikern zu.
Natürlich trägt auch das neue Programm zur Begeisterung der Zuhörer bei: Zwar ziehen sich die Märsche wie ein roter Faden durch den Nachmittag, doch das Musikkorps präsentiert während des Konzerts die gesamte Bandbreite der Militärmusik, verspricht Tobias Wunderle. So dürfen sich die Gäste auf die mitreißende Ouvertüre zur Komischen Oper „Leichte Kavallerie“freuen, auf einen feurigen Sam- ba ebenso wie auf die beliebte Fernsehmelodie der Show „Musik ist Trumpf“. In einen großen Kinosaal verwandelt das Ensemble die Weimarhalle mit den schönsten Stücken aus Hollywood, etwa mit den Klängen aus dem Klassiker „Robin Hood“oder dem Kassenerfolg „Fluch der Karibik“. Und zum Schluss kann man den Musikern ganz einfach zum Dank auf die Schultern klopfen.