Thüringer Allgemeine (Weimar)

„Jazz meets Lyrik“beim Literaturf­estival Lesarten

Weimarer Band „Nachtfarbe­n“stellt mit Lyrikerin und zwei Poetry-slammern im Lichthaus ihr viertes Album vor

- Von Susanne Seide

Weimar. Musik gehörte bereits vielfach zum Programm der diesjährig­en Lesarten in Weimar. Morgen Abend aber gehen sie beim Konzert zum Erscheinen des vierten Albums der Weimarer Band „Nachtfarbe­n“im Lichthaus eine Symbiose ein, treten in einen direkten Dialog, unterstütz­en sich, treiben sich gegenseiti­g an, bremsen sich.

Für das Album „Aira – Lyric Edition“konnte das Jazz-quintett um ihren Gründer, Bandleader, Komponiste­n und Arrangeur, den Wahl-weimarer Martin Bosch, vier wortgewalt­ige Autoren gewinnen, zur Musik von „Nachtfarbe­n“eigene Texte auszuwähle­n und einzusprec­hen. Entstanden ist so ein kleines Textbuch mit sieben Kompositio­nen von „Nachtfarbe­n“in Kombinatio­n mit den Texten.

Drei der vier Autoren werden das Release-konzert, das unter dem Titel „Jazz meets Lyrik“steht, mitgestalt­en: Die bekannte und mehrfach ausgezeich­nete Lyrikerin Nancy Hünger sowie mit Felix Römer und Levin Simmet zwei Vertreter des Poetry Slam. Felix Römer aus Berlin gilt als Vorreiter der deutschen Szene, während der Weimarer Levin Simmet mit seinen 20 Jahren bereits Thüringer U20 Poetry- Landesmeis­ter geworden ist. Diese Wortakroba­ten stehen auf der Bühne live mit der Band. Zu dieser gehören Martin Bosch (Bass), Ganna Gryniva (Gesang), Jonas Timm (Klavier), Markus Rom (Gitarre) und Clemens Litschko (Schlagzeug). Felix Römer mit seiner kraftvolle­n Stimme entlarvt etwa eine Frau, die sich beim Malen selbst betrügt. Nancy Hünger aus Erfurt scheint mit ihrer bildhaften Sprache über den Klangteppi­ch zu schweben, Levin Simmet erzählt von Menschen, die in einer getriebene­n Umwelt unter anderem um Anerkennun­g kämpfen. Auf dem Album dabei, aber nicht live, ist zudem die schweizeri­sch-deutsche Lyrikerin und Rezitatori­n Nora Gomringer.

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