Kleine Menschen bewegen im Projekt „Colour Me Bauhaus“Großes
Studio Mosaik gestaltet mit Kindern aus der Albert-schweitzer-grundschule eigene Festwagen für den großen Festumzug zum Bauhaus-jubiläum
Weimar. Einen solchen Lernund Arbeitseifer würde sich mancher Lehrer wohl auch im Unterricht wünschen: Mit nicht erlahmender Aufmerksamkeit bemalten 19 Schülerinnen und Schüler Würfel, Dreiecke und Kugeln in den Bauhausfarben. Das neue Projekt Studio Mosaik belebt Kunst und Kultur im Quartier und hat seine erste Kreativrunde eingeläutet.
Der Aufforderung „Colour Me Bauhaus“folgen die Neun- bis Zehnjährigen nur allzu gern. Ihr Klassenzimmer tauschte die 4b der Albert-schweitzer-grundschule am Mittwoch bereitwillig mit der Werkhalle im Gaswerk an der Schwanseestraße. Ihre Aufgabe: Gestaltung von bau- haustypischen Elementen für den Festumzug zum Bauhaus-jubiläum am Samstag, 6. April. Workshopleiter HP Grossmann und die Künstler Stephan von Tresckow, Benedikt Braun und Khaled Arfeh gaben Hilfestellung. Der etwas andere Kunstunterricht fand großen Beifall.
„Den Kindern gefällt das sehr“, sagte Klassenlehrerin Monika Nebelung. Denn „sie können gemeinsam ihre eigenen Ideen umsetzen und erfahren große Akzeptanz“, beobachtet sie einen sehr respektvollen Umgang miteinander. Auch wenn kein Schulunterricht nach Lehrplan stattfinde: „Ein bisschen Heimatkunde und Kunsterziehung“erfahren die Grundschüler nach den Worten ihrer Klassenlehrerin auch in diesem Pro- jekt. Alle drei vierten Klassen der Albert-schweitzer-grundschule nehmen bis einschließlich Freitag an diesem Projekt teil. Zwei weitere Kreativprojekte in Vorbereitung auf den Festumzug finden im Kramixxo/ Waggong sowie in einer offenen Werkstatt im Gaswerk statt. 80 Teilnehmer zwischen 10 und 50 Jahren führt das Studio Mosaik mit seinem Projekt „Colour Me Bauhaus“zusammen,– ganz nach seinem Motto „Viele kleine Menschen bewegen Großes“.
Die Öffentlichkeit wird die Ergebnisse dieses etwas anderen Kunstunterrichts dann am Samstag, 6. April, ab 14 Uhr im Bauhaus-festumzug bewundern können. Das Studio Mosaik, seine Künstler und die Kinder fahren in vier selbst ausge- stalteten und von einem FendtTraktor gezogenen Anhängern mit. Eine kleine Probefahrt weckte am Mittwoch einhellige Begeisterung „Bauhaus, Bauhaus“, intonierten die Kinder, angeleitet von Benedikt Braun.
„Es geht um das spielerische Umsetzen von Kunst und Kultur“, unterstrich Workshopleiter Grossmann den Wunsch, die Nachbarschaft im Quartier für alle bereichernd gestalten zu wollen. So würden die Kinder aus ihrem Viertel herauskommen und anderes kennenlernen. Ganz Auge und Ohr waren die Kinder, als Benedikt Braun ihnen sein Kunstprojekt vorstellte, ein ausgeklügeltes System von Förderbändern schaufelte Centstücke in die Höhe und ließ sie hinabfallen: „Glücksfall“.