Bauhaus-schmaus bei Thormeier
Inhaber und Küchenchef der „Scharfen Ecke“kreiert ein Menü zum Jubiläum der Architektur- und Designschule
Weimar. Bereits seit einem Jahr tüftelt Hendrik Thormeier an einem Menü, das ab 2. April unter dem Namen Thormeiers Bauhaus-schmaus im Gasthaus „Scharfe Ecke“serviert werden soll. Der Inhaber und Küchenchef des Gasthauses mit der Kloßmarie vor der Tür möchte sich auf diese Weise mit eigenen Mitteln vor dem Bauhaus-jubiläum verneigen.
Schon in früher Jugend hat Hendrik Thormeier mit viel Vergnügen gemalt. Er sei zwar kein großer Kunsthistoriker, sagt er. Mit Malerei und mit Malern beschäftige er sich aber gern. Als Weimarer bewundere er Bauhaus-künstler wie Klee, Feininger oder Kandinsky.
Wassily Kandinskys Formenlehre und die drei Grundformen des Bauhauses, Kreis, Dreieck und Quadrat, liegen nun auch seiner Menü-idee zu Grunde. Der Thüringer Kloß, der so etwas wie das Markenzeichen der „Scharfen Ecke“ist, war in seinem Bauhaus-menü damit praktisch gesetzt. Zum Dreieck oder Keil formt Hendrik Thormeier eine Gemüse-terrine: eine Pastete aus saisonalem Gemüse ohne Teig.
Die Bauhaus-fleischbeilage macht der Koch im Quadrat zurecht. Ursprünglich plante Thormeier, das Fleisch aus Schweinebauch zu schneiden und das Ensemble mit einem Ehringsdorfer Bier zu servieren. Das schien dem Chefkoch dann aber doch etwas zu rustikal. Deshalb entschied er sich dafür, das Fleisch aus Entenbrust, Putenbrust und Aprikosen zu schichten und mit einer Farce zu binden. Nach dem Garen und Schmoren schneidet er es in Würfelform und serviert es samt einer Soße auf Geflügelbasis. Letztere serviert das Haus dem Gast in einer Sauciere, damit sie die BauhausFormen optisch nicht stört.
Eigentlich hätte Hendrik Thormeier gern die Möglichkeit gehabt, intensiver mit Farben zu spielen. Doch die Vorstellung, einen blauen Kloß zu servieren, wie es der eine oder andere Ratgeber ungefragt vorschlug, war ihm dann doch suspekt. „In dieser Beziehung wäre ich dann doch gern mal ein Konditor, um in der Farbgebung variabler zu sein“, sagt er.
Derzeit ist Hendrik Thormeier gespannt, ob das Essen vom