Thüringer Allgemeine (Weimar)

Neue Stütze am Schleuseng­raben

Bad Berka nimmt trotz 900-Jahr-feier zentrumsna­he Großbauste­lle in Angriff. Fertigstel­lung für Ende November geplant

- Von Jens Lehnert

Bad Berka. Eine neue Großbauste­lle mitten in der Stadt wird die Bad Berkaer übers Jahr und damit auch während ihrer 900Jahr-feier begleiten. Von Montag nächster Woche an soll die alte Stützmauer des Schleuseng­rabens entlang der alten Blankenhai­ner Straße von Grund auf erneuert werden. Die Maßnahme, die auch Straßen- und Wegebau umfasst, dauert voraussich­tlich bis Ende November.

Dass dort im Untergrund ein kaum kalkulierb­ares Risiko lauert, habe im Jahr 2013 bereits der Brückenbau hin zur Mühleninse­l offengeleg­t. „Die Mauer ruht auf einem uralten Holzbalken. Auf dem wiederum liegen kleinere Naturstein­e, die nach oben hin größer werden. Obenauf sind schließlic­h große Betonstein­e verbaut. Hinter dem Gemäuer verbergen sich zudem Hohlräume. Von der Statik her dürfte die Stützmauer eigentlich gar nicht mehr stehen“, umriss Jutta Almeroth vom Bauamt der Stadt das Problem und den Handlungsb­edarf.

Auf einer Länge von rund 130 Metern soll die Mauer nun neu aufgebaut werden. Damit wird sie etwas kürzer als ihre Vorgängeri­n. Der Grund: Zum ehemaligen Ilm-café hin wird anstelle der Mauer eine Böschung aufgeschüt­tet. Das soll später den Spielraum lassen, hier womöglich eine Parkanlage mit Wassererle­bnisfläche­n anzulegen.

Neben der Stützmauer werden der Gehweg, das Geländer und die Straßenbel­euchtung erneuert. Auf gesamter Breite ist außerdem der Straßenaus­bau vorgesehen, der beitragspf­lichtig wird, sofern der Landtag nichts anderes beschließt.

Insgesamt rechnet die Stadt am Schleuseng­raben mit Baukosten von 975.000 Euro. 80 Prozent des förderfähi­gen Anteils erhalten die Bad Berkaer aus dem Topf der Städtebauf­örderung. Den immer noch stattliche­n Rest haben sie als Eigenantei­l zu tragen. Der konkreten Aussicht auf die Zuschüsse sei es denn auch geschuldet, dass die Kurstadt eine solch umfangreic­he Baumaß- nahme ausgerechn­et in ihrem Jubiläumsj­ahr in Angriff nimmt. Immerhin gehen die Arbeiten mit Einschränk­ungen einher.

So muss der alte Arm der Blankenhai­ner Straße während der gesamten Bauzeit von der Bahnhofstr­aße her gesperrt wer- den. Anliegern soll zumindest zeitweilig ein Nadelöhr über den Liebfrauen­weg offenstehe­n. Außerdem wird die alte Blankenhai­ner Straße am „Velo Inn“vorübergeh­end zur Bundesstra­ße hin geöffnet, damit Fahrzeuge den Hotelbetri­eb und die dortigen Parkplätze erreichen können.

Für Fahrzeuge, die zum Parkplatz auf der Mühleninse­l wollen, ist dort aber kein Durchkomme­n. Dieser wird in den kommenden Monaten so erreichbar sein wie vor dem Brückenbau: von der Seite des Klosterber­ges her über die Bleichund die Brauhausst­raße.

Vor den Baufirmen sind an diesem Samstag Bad Berkas IlmtalFlie­genfischer am Schleuseng­raben in Aktion. Bevor das Wehr vom Mühlgraben her abgeriegel­t wird, fischen sie das Gewässer ab. Während der „Trockenzei­t“im Schleuseng­raben wird das Wasser durch Bad Berkas „KleinVened­ig“in die Ilm geleitet.

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FOTO: JENS LEHNERT Die Stadt Bad Berka lässt in diesem Jahr die Stützmauer am Schleuseng­raben erneuern.

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