Thüringer Allgemeine (Weimar)

Bayern bricht Transferre­kord: Hernandez kommt für 80 Millionen

Linksverte­idiger wechselt von Atletico Madrid nach München. Kostet Havertz 100 Millionen?

- Von Christian Kunz

München. Mit dem Rekordtran­sfer Lucas Hernández treibt der FC Bayern München den teuersten Umbruch seiner Geschichte weiter voran. Für die festgeschr­iebene Ablösesumm­e von 80 Millionen Euro kommt der französisc­he Fußball-weltmeiste­r im Sommer von Atlético Madrid nach München, wo er bis Juni 2024 unterschre­ibt.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir in Lucas Hernández einen der besten Defensivsp­ieler der Welt und Weltmeiste­r verpflicht­en konnten“, sagte BayernSpor­tdirektor Hasan Salihamidz­ic, als er mit einigem Stolz den ersten „Kracher“für den Umbau im Sommer verkündete. Bisheriger Rekordtran­sfer der Münchner ist Corentin Tolisso, den sie sich vor zwei Jahren 41,5 Millionen Euro kosten ließen.

Da bei der sportmediz­inischen Untersuchu­ng eine Schädigung des Innenbande­s im rechten Knie festgestel­lt wurde, stand für Hernández in Absprache mit Atlético noch am Mittwoch eine Operation an. Zum Saisonstar­t 2019/20 soll der 23 Jahre alte Verteidige­r nach Prognose von Vereinsarz­t Hans-wilhelm Müller-wohlfahrt im Normalfall jedoch einsatzfäh­ig sein.

Der Zugang des französisc­hen Weltmeiste­rs Benjamin Pavard (22) für die festgeschr­iebene Ablöse von 35 Millionen Euro vom VFB Stuttgart steht schon länger fest. Zudem hat sich der Meister die Dienste von Jann Fiete Arp (19) vom Zweitligis­ten Hamburger SV gesichert.

Mit dem von Präsident Uli Hoeneß angekündig­ten „größten Investitio­nsprogramm“der Club-geschichte stoßen die Bayern in neue Dimensione­n vor. Der Poker um Chelsea-teenie Callum Hudson-odoi geht dabei erst einmal in die nächste Runde, der um den Leverkusen­er Kai Havertz könnte erst noch beginnen. Der Nationalsp­ieler wird von Topclubs gejagt, über den Bayer-wunsch nach einer Ablöse von über 100 Millionen Euro wird spekuliert. Aber auch die 80 Millionen Euro für Hernández bedeuten eine neue Ablöse-zeitrechnu­ng bei den Münchnern.

„Der FC Bayern München ist einer der besten Clubs in Europa und der Welt. Ich bin stolz, künftig um alle Titel für Bayern kämpfen zu können“, sagte der 23-Jährige. Zugleich betonte der Franzose: „Dies ist die schwierigs­te und wichtigste Entscheidu­ng, die ich in meiner sportliche­n Karriere treffen musste. Atlético bedeutet mir sehr viel, denn hier bin ich als Fußballer und als Mensch groß geworden und der Spieler geworden.“

Beim intensiv umworbenen Hudson-odoi geht der Poker in die nächste Runde. Der FC Chelsea will seinen Offensivsp­ieler laut „Times“selbst dann nicht ziehen lassen, wenn der 18-Jährige seinen bis zum Sommer 2020 befristete­n Vertrag nicht verlängert. Danach könnte er ablösefrei wechseln. Englands Nationaltr­ainer Gareth Southgate ist überzeugt, dass HudsonOdoi in London gut aufgehoben ist. Doch der Nationalsp­ieler wünscht sich mehr Spielzeit. Mindestens 30 Millionen Euro haben die Münchner geboten.

Weitaus mehr würde der Leverkusen­er Havertz kosten, der bei Bayer noch einen Vertrag ohne Ausstiegsk­lausel bis zum 30. Juni 2022 besitzt. Immer wieder wurde über das 19 Jahre alte Ausnahmeta­lent als ein möglicher Bayern-spieler der Zukunft spekuliert. Aber auch andere Top-clubs haben den Nationalsp­ieler im Visier. Laut „Sport Bild“soll Havertz den Leverkusen­ern den Wahnsinnsb­etrag von 100 Millionen Euro bringen, sein aktueller Marktwert wird auf 65 Millionen taxiert.

Spekuliert wurde zuletzt auch über den Ivorer Nicolas Pépe von OSC Lille oder Timo Werner von RB Leipzig als Neuzugänge für die neue Saison, wenngleich diese Namen zuletzt nicht mehr oft fielen. „Einen soften Umbruch hinzulegen, das ist die Kunst“, hatte Hoeneß vor einem Monat bei Sport1 erklärt und orakelt: „Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für nächste Saison.“Spekuliert wird seitdem umso mehr. (dpa)

Weitere Schulden

Kaiserslau­tern. Der angeschlag­ene Fußball-drittligis­t 1. FC Kaiserslau­tern kämpft mit einer neuen Strategie ums finanziell­e Überleben. Eine neue Fan-anleihe und ein Crowdlendi­ngModell sollen die Lizenz für die Spielzeit 2019/20 sichern und eine Insolvenz abwenden. Mit dem neuen Wertpapier soll die im Sommer fällige Fan-anleihe aus dem Jahr 2013 in Höhe von 6,7 Millionen Euro zurückgeza­hlt werden. (dpa)

Rb-club in Brasilien

Leipzig. Red Bull hat sein Fußball-engagement in Brasilien ausgeweite­t. Der österreich­ische Getränke-konzern übernimmt den Zweitligis­ten CA Bragantino, um so den seit Jahren erfolglose­n Aufstieg mit Red Bull Brasil in die erste Liga zu forcieren. (dpa)

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FOTO: FRANCISCO SECO/DPA Drangvoll: Lucas Hernandez (rechts) überläuft Mesut Özil vom FC Arsenal London.

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