Popp verteidigt seinen Titel
Beim Jenaer Paradies-triathlon setzt sich der Geraer im Sprint souverän durch. Butterbrodt gewinnt die Damenwertung
Jena. Zuhause gewinnt sich’s am schönsten. Sagt Theo Popp und lacht. Der Triathlet aus Gera wohnt seit fünf Jahren in Jena – und dort sei es ihm immer ein Fest, als Sieger den Zielstrich zu überqueren. Beim 29. ParadiesTriathlon galt es, 750 Meter zu schwimmen, 20 Kilometer Rad zu fahren und fünf Kilometer zu laufen. Popp verteidigte nach einer knappen Stunde seinen Titel.
Danach sah es lange nicht aus. Es war ein Altmeister, der ihm das Leben schwer machte: Hubert Hammerl (47). Der gebürtige Grazer in Diensten des Jenaer Triathlonvereins startete fulminant beim Schwimmen, hielt auch beim Radfahren ordentlich mit. „Und das alles trotz eines frisch gebrochenen Zehs“, sagt Hammerl hinterher.
Auf der Radstrecke lieferte er sich ein heißes Duell mit Aljoscha Willgosch vom Weimarer Bundesliga-team. Auf die Laufstrecke gingen beide auch zuerst. Hinten dran: Christian Altstadt vom LTV Erfurt. Der wirkte behäbig, nicht ausgeruht nach seinem Wettstreit in Bonn vor einer Woche. Er zahlte Tribut, wurde nur Siebter. „Eine schwache Leistung von mir“, sagt er – und gratulierte artig jenen, die vor ihm im Ziel waren.
Strahlemann Nummer eins war natürlich Popp. Der bekannte, noch am Vortag als Helfer beim Aufbau dabei gewesen zu sein. „Ich bin schließlich auch Mitglied hier in Jena, da gehört das dazu. Die Organisation war mal wieder hervorragend“, sagte er. Die Verlegung raus aus dem Schleichersee und rauf auf den Kunstrasenplatz in der Oberaue sei durchaus gut gewesen. So seien Wechselgarten und Zielbereich eng beieinander. „Für die Zuschauer ist das natürlich spannend“, sagte Popp.
In einer Zeit von 58:02 Minuten war er im Ziel – und reckte das Siegerband in die Höhe. Direkt hinter ihm kam Tom Gorges aus Weimar in 58:17 ins Ziel, als Dritter folgte Aljoscha Willgosch (58:35), der zuletzt das Verletzungspech an den Sohlen kleben hatte und nun die entsprechende Siegerfaust zeigte.
Popp klatschte mit allen ab, zumal er mit diesem Erfolg gar nicht rechnete: „Ganz ehrlich“, bemerkt er, „als ich vom Rad stieg und den Vorsprung der anderen gesehen habe, fiel es mir schwer, daran zu glauben. Aber das Laufen liegt mir wohl in den Genen“, sagte der Sieger, der nun aber vorerst andere Prioritäten legen muss. „Ich schreibe jetzt meine Masterarbeit und bin dann fertiger Grundschullehrer“, erzählt er. So ganz ohne Triathlon wird es aber auch nicht gehen: Im Herbst steht für ihn der Höhepunkt an: die Teilnahme an der 70.3-Weltmeisterschaft in Nizza. Den hat er gemeinsam mit der Siegerin in Jena: Maleen Butterbrodt. Die Hildesheimer Bundesliga-athletin wurde ebenso frenetisch gefeiert, als sie als Erste nach 1:07:10 Stunden ins Ziel gelaufen war. Auch für sie gilt wohl: In Jena gewinnt sich’s am schönsten.