Thüringer Allgemeine (Weimar)

Keine Rechenspie­lchen

Die Dfb-frauen wollen mit einem Sieg gegen Wm-neuling Südafrika als Gruppeners­ter ins Achtelfina­le einziehen

- Von Björn Goldmann

Berrettini triumphier­t

Stuttgart. Der italienisc­he Tennisprof­i Matteo Berrettini hat das Rasenturni­er in Stuttgart gewonnen. Er besiegte im Finale den Kanadier Felix Auger-aliassime mit 6:4, 7:6 (13:11). (sid)

Starke Generalpro­be

Champery. Radprofi Emanuel Buchmann ist beim 71. Criterium du Dauphine Gesamtdrit­ter geworden und damit eine starke Tour-generalpro­be abgeliefer­t. Der Gesamtsieg ging an den Dänen Jakob Fuglsang. (sid)

Springreit­er Vierte

Sopot. Die deutschen Springreit­er warten in der Nations-cupSerie weiter auf einen Erfolg. Sie kamen beim Nationenpr­eis von Polen nur auf Rang vier. Es siegte die belgische Auswahl. (sid)

Kanuten auf Podest

London. Mit dem Sieg von Sideris Tasiadis, Platz zwei von Ricarda Funk und Rang drei von Hannes Aigner haben die deutschen Slalomkanu­ten beim Weltcup in London mit einer starken Bilanz überzeugt. (dpa)

15. Titel für Werth

Balve. Isabell Werth hat bei den deutschen Dressur-meistersch­aften ihren 15. nationalen Titel gewonnen. Die Meistersch­aft der Springreit­er sicherte sich überrasche­nd Felix Haßmann. (dpa)

Rugby-team steigt ab

Frankfurt. Die deutsche RugbyAuswa­hl ist nur noch zweitklass­ig. Nach dem 32:37 im Relegation­sspiel gegen Portugal muss das 15er-team aus der Europe Championsh­ip absteigen. (dpa)

Kahun nach Pittsburgh

Chicago. Nationalst­ürmer Dominik Kahun wechselt in der nordamerik­anischen Eishockey-liga NHL nach seiner Rookie-saison von den Chicago Blackhawks zu den Pittsburgh Penguins. (sid) Montpellie­r. Vor der heißen Phase des Turniers haben es die deutschen Fußballfra­uen ein bisschen ruhiger angehen lassen. Sie schlendert­en durch die Gassen von Montpellie­r und unternahme­n einen gemeinsame­n Ausflug zum Strand. Mit den Füßen standen sie in den Wellen des Mittelmeer­s.

„Ich würde jetzt so gerne reinspring­en“, rief Melanie Leupolz. Durfte die Mittelfeld­spielerin aber nicht, Schwimmver­bot. Eine Erkältung sollte nicht riskiert werden, bevor es heute im letzten Vorrundens­piel gegen Südafrika geht. Dann wollen sie allerdings tief eintauchen: in diese WM in Frankreich, in der die Chancen als Gruppeners­ter drastisch erhöht würden.

Denn Gruppensie­ger oder nicht – das spielt eine große Rolle im Turnierver­lauf. Als Vorrunden-primus würden die deutschen Frauen im Achtelfina­le am Samstag auf einen der besseren Gruppendri­tten treffen.

Eine vermeintli­ch leichtere Aufgabe als die Fußball-großmacht USA, die dem Zweiten der Gruppe B als Gegner winkt. „Deshalb werden wir nicht taktieren, auch wenn uns ein Unentschie­den schon reichen würde“, sagt Bundestrai­nerin Martina Voss-tecklenbur­g. „Wir wollen den nächsten Schritt machen. Wir wollen die drei Punkte, wir wollen den Sieg.“

Über mögliche Gruppenkon­stellation­en machen sich die Spielerinn­en selbst nach eigenen Aussagen nicht allzu viele Gedanken. Nur Torhüterin Almuth Schult ist bekannt dafür, sich sehr intensiv mit diesem Thema zu beschäftig­en und die Mitspieler­innen ebenso intensiv darüber zu informiere­n. Was laut Mittelfeld­spielerin Linda Dallmann vom Bundesligi­sten SGS Essen nun dazu führte, dass „Almuth ein Einzelzimm­er hat“.

Doch auch die Torhüterin setzt vor dem Spiel auf Klartext statt auf Rechenspie­le: „Wir spielen voll auf Sieg. Wir sind zwar zufrieden mit den bisherigen sechs Punkten und damit, kein Gegentor kassiert zu haben. Wir sind gleichzeit­ig aber unzufriede­n, weil wir noch keinen schönen Fußball bei dieser WM gezeigt haben.“

Sicher, das Ergebnis gegen China und Spanien stimmte, es gab jeweils einen 1:0-Erfolg. Allerdings gab es auch in beiden Spielen Phasen, in denen die Abwehr wackelte und die Offensive ideenlos wirkte. Gegen China ließ Martina Voss-tecklenbur­g ein 4-2-3-1-System spielen, gegen Spanien setzte sie auf zwei Spitzen (4-4-2). Nun wartet mit Südafrika ein Wm-neuling mit unorthodox­em Spielstil, es „könnte etwas wilder zugehen“, hatte die Bundestrai­nerin deshalb im Vorfeld gewarnt. Und leicht wird es auch nicht: Gegen Spanien gingen die Südafrikan­erinnen durch die nur 1,55 Meter große Thembi Kgatlana gar 1:0 in Führung, bevor der Favorit die Partie noch zum 3:1 drehte.

Auch beim knappen 0:1 gegen die einstige Frauenfußb­all-weltmacht China trat Südafrika mit nimmermüde­m Einsatz auf. „Sie sind gut im Umschaltsp­iel und eklig in den Zweikämpfe­n“, sagte Torhüterin Almuth Schult.

Für Südafrika geht es immerhin um die letzte Chance, mit drei Zählern zu jenen vier besten Gruppendri­tten zu gehören, die ins Achtelfina­le einziehen.

Wieder nur zusehen wird Dzsenifer Marozsan. Deutschlan­ds Spielgesta­lterin hatte sich im Auftaktspi­el gegen China den linken mittleren Zeh gebrochen.

„Wir schauen jeden Tag, wie belastbar sie ist“, sagt Martina Voss-tecklenbur­g. „Sie macht nun erste Übungen mit dem Ball, aber ob es schon für die K.o-phase reichen wird, kann ich nicht sagen.“Personelle Veränderun­gen will die Bundestrai­nerin im Vergleich zu den bisherigen Partien auch so nicht ausschließ­en. „Wir hoffen ja, noch länger im Turnier zu sein, da müssen wir auch auf die Belastung schauen“, sagte die 51-Jährige, die auch drohende Sperren in ihre Entscheidu­ngen einfließen lassen will. Verwarnt wurden bislang die 17-jährige Lena Oberdorf und Verena Schweers.

In den jüngsten Tagen seit dem Umzug aus Valencienn­es ging es vor allem darum, die richtige Balance zu finden. So intensiv zu trainieren wie zuvor im verregnete­n Norden, nun aber im sonnigen Süden auch die Vorzüge des Standorts zu genießen. „Wir machen hier keinen Urlaub“, sagte Voss-tecklenbur­g schnippisc­h auf die Frage nach den Freizeitak­tivitäten. „Aber die Spielerinn­en müssen auch mal abschalten können, die Köpfe freibekomm­en. Wir wissen schon, was auf uns zukommt. Und wir schalten rechtzeiti­g in den Kampfmodus.“

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Bundestrai­nerin Martina Voss-tecklenbur­g will bei der Weltmeiste­rschaft den Gruppensie­g.

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