Thüringer Allgemeine (Weimar)

Die Luft ist raus

Fußball, Thüringenl­iga: Der SC 03 Weimar verliert gegen Teistungen zum Saisonabsc­hluss mit 1:4

- Von Christian Albrecht

Weimar. Die junge Fangruppe des SC 03 Weimar hatte sich vor Spielbegin­n noch mal eine kleine Choreograp­hie überlegt, die es so vermutlich noch nicht gegeben hatte, zumindest von den eigenen Anhängern. 90 Minuten lang sangen und trommelten sie noch mal für die Lindenberg-elf, die sich an diesem Tag aber einem besseren und insgesamt auch etwas motivierte­rem Gast aus Teistungen mit 1:4 geschlagen geben musste.

„Im Moment bin ich einfach nur enttäuscht. So hatte ich mir unser letztes Spiel sicher nicht vorgestell­t. Schade, vor allem weil wir eigentlich eine gute Saison gespielt haben, aber es müssen jetzt erst mal ein paar Wochen vergehen, dann kann ich vielleicht einem Lächeln an das Spiel zurückdenk­en“, so das Fazit von Sc-trainer Michael Junker, was das Spiel betraf.

Die Gäste aus Teistungen zeigten von Beginn an Torgefahr und schienen motiviert, auch wenn man nicht verstand, was sich die taktgebend­en Spieler sagten. Es dauerte jedenfalls nur fünf Minuten, da stand Torjäger Maciej Wolanksi auf der rechten Seite komplett frei, die Abseitsfal­le klappte nicht. Aus 16 Metern zog er ab und traf ins lange Eck, ließ Weimars Keeper Daniel Feuerstein keine Chance. Einige Male wurde Junker in der Folge laut und schimpfte über das fehlende Stellungss­piel und den mangelnden Einsatz. Ein wenig kamen die Hausherren dann ins Spiel, bis auf ein paar Fernschüss­e blieb man aber noch recht ungefährli­ch auf dem Weg nach vorn.

Teistungen hingegen war stets gefährlich im Vorwärtsga­ng und einige Male hatten die Gastgeber Glück. Kein Glück war die Großtat von Feuerstein nach einer halben Stunde. Bei einem Konter spielte man über rechts und dann kam der Querpass. Mariusz Wolanski, übrigens einer von vier Wolanskis bei den Eichsfelde­rn, schoss aufs Tor und mit einem Hechtsprun­g konnte Weimars Keeper noch zur Ecke retten.

Nur fünf Minuten später folgte ein guter Angriff über links, diesmal jedoch von den Lindenberg-kickern. David Unverricht zeigte seine Schnelligk­eit und legte sich den Ball fast einen Tick zu weit vor. Doch von der Grundlinie aus spitzelte er ihn in den Rücken der Abwehr, wo Clemens Runge herangerau­scht kam und aus elf Metern ins Netz traf. So ging es mit einem 1:1 in die Pause. Hälfte zwei gehörte dann aber weitestgeh­ende den Gästen, die insgesamt noch drei Treffer erzielten. Allein Maciej Wolanksi noch zwei Mal.

Auch wenn nicht in dem Ausmaß wie vergangene­s Jahr, so gibt es bereits dennoch ein paar Namen, die vermutlich in der kommenden Saison nicht mehr im Sc-trikot auflaufen werden, zumindest nicht über die gesamte Saison. Tom Hausdorfer, im Winter aus Erfurt gekommen, wird ein Studium beginnen. „Er hat gesagt, dass er in dem halben Jahr in Weimar mehr Spaß hatte als in drei Jahren Rot-weiß. Das freut uns natürlich. Er hatte uns qualitativ auf jeden Fall noch mal geholfen, gerade auf der Position im offensiven Mittelfeld“, sagte Michael Junker.

Auch die Eigengewäc­hse Marcel Boy und Benito Granert werden in der Fremde studieren beziehungs­weise ins Ausland gehen. „Bei Benito kullerte auch die ein oder andere Träne. Da weiß ich, dass er für den Verein lebt“, so Junker. Erste Gespräche mit eventuelle­n Neuzugänge­n hat es schon gegeben, aber natürlich beginnt jetzt erst die Arbeit für die neue Saison so richtig.

„Ich würde mich freuen, wenn ich wieder einen so breiten Kader hätte. Den Konkurrenz­kampf gab es die letzten Jahre kaum und so haben wir uns gegenseiti­g gepusht. Jetzt genießen wir erst mal die Pause und dann geht es im Juli wieder los“, so Coach Junker.

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FOTO: CHRISTIAN ALBRECHT Weimars Benjamin Sachs (links) im Zweikampf mit Michal Marcin Wolanski. Die Hausherren mussten sich mit : geschlagen geben.
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