Thüringer Allgemeine (Weimar)

Weiterbewi­lligung von Leistungen nun auch online möglich

„Jobcenter. Digital“: Neues Online-angebot für die Kundinnen und Kunden des Jobcenters Weimar

- Von Christiane Weber

17. Juni 1919. „Volkszeitu­ng für Sachsen-weimar-eisenach“, 14. Jahrgang:

Die Schändung des Lisztdenkm­als soll nach dem Ergebnis der angestellt­en Ermittlung­en durch Landesjäge­r unabsichtl­ich verübt worden sein. Ihrer mehrere hätten in angeheiter­ter Stimmung versucht, dem Standbild einen Kranz umzuhängen, einer habe sich dabei an der Hand der Figur festgehalt­en und dabei seien die Finger abgebroche­n. Wenn damit auch die böse Absicht der Schändung entfällt, so bleibt die Tatsache an sich bestehen und muss geahndet werden. Kunstwerke sollen jedermann heilig sein und als unantastba­r gelten. Weimar. „Für ein Weimar für alle“setzte sich am Sonntag in der Innenstadt eine Demonstrat­ion der Initiative für Flüchtling­e (Iff) Weimar und des Bürgerbünd­nisses gegen Rechtsextr­emismus (BGR) Weimar ein. „Raus aus der Fiktion“forderten die rund 100 zumeist jungen Teilnehmer bei ihrem Gang vom Wielandpla­tz über den Frauenplan und durch die Schillerst­raße zum Goetheplat­z und weiter bis zur Ausländerb­ehörde in der Schwansees­traße 17. „Es wäre uns lieber, wir müssten heute nicht hier sein“, unterstric­h Benjamin Seidel zur Begrüßung auf dem Wielandpla­tz. Gefordert wird ein „menschenwü­rdiger und fairer Umgang mit Geflüchtet­en auf den Behörden“.

Kritisiert wird ein angeblich oft rauer Umgangston mit den Flüchtling­en. „Warum dauert es Weimar. Für die Kundinnen und Kunden des Jobcenters Weimar gibt es ab sofort ein neues Online-angebot. Jetzt können sie, zusätzlich zu ihren bisherigen Zugangskan­älen, online zum Beispiel Veränderun­gen mitteilen oder die Weiterbewi­lliin Weimar überdurchs­chnittlich lange, eine langfristi­ge Aufenthalt­sgenehmigu­ng zu erhalten?“, fragt sich die Initiative. Und auch: „Wie können wir Geflüchtet­en in Weimar ein gleichbere­chtigtes Leben ermögliche­n?“Ihr Wunsch: Die Arbeit der Behörde transparen­ter zu gestalten. Ihre Erfahrunge­n mit Weimars Ausländerb­ehörde schilderte­n bei der Demo zwei Geflüchtet­e, zwei weitere Stellungna­hmen wurden verlesen.

Die Ausländerb­ehörde war nach Angaben von Felix Hoffmann, BGR, über die Demo informiert. Das Gespräch mit den Demonstran­ten suchte seitens der Behörde jedoch niemand. Warum überhaupt an einem Sonntag demonstrie­rt wurde, wenn die Stadtverwa­ltung geschlosse­n ist? „Es sind viele Weimarer, viele Touristen in der Stadt“, begründete Carolin Seiberlich von der Initiative für gung von Leistungen beantragen. „Das Jobcenter Weimar ermöglicht erstmalig seinen Kundinnen und Kunden, über den Online-kanal beispielsw­eise den Weiterbewi­lligungsan­trag einzureich­en“, erläutert Jeannette Austen, Geschäftsf­ührerin Flüchtling­e die Wahl des Zeitpunkte­s. Viele Passanten seien stehen geblieben, haben Anteil genommen, schildert Felix Hoffmann den von den Veranstald­es Jobcenters Weimar. „Mit Jobcenter.digital können uns die Kunden die relevanten Informatio­nen und Unterlagen online zuschicken und zwar unabhängig von Zeit und Ort. So kann man sich auch das Porto oder die Fahrkosten sparen.“ tern durchweg positiv bewerteten Verlauf der Demo. Diese wird von der Initiative und vom BGR als „Startschus­s für noch mehr Austausch“gesehen. In Für die Nutzung der Online-angebote sei eine Registrier­ung im Jobcenter Weimar unter Vorlage des Personalau­sweises erforderli­ch.

In der ersten Ausbaustuf­e werden Veränderun­gsmitteilu­ngen, Weiterbewi­lligungsan­träge und welcher Form dieser stattfinde­n wird, ob als weitere Demo oder Runder Tisch, ist derzeit offen. Eines aber steht für sie fest: „Wir müssen aktiv werden.“ zielgruppe­nspezifisc­he Angebote zugänglich gemacht. Weitere Funktionen und Verbesseru­ngen sollen folgen. Beim Projekt wurden kontinuier­lich Kundinnen und Kunden verschiede­ner Jobcenter befragt und so an der Entwicklun­g beteiligt. ( red)

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