Thüringer Allgemeine (Weimar)

Handballer müssen um Zukunft nicht besorgt sein

Nach der perfekten Em-qualifikat­ion blickt das Team um Bundestrai­ner Prokop mit Zuversicht in die kommende Saison

- Von Thomas Niklaus

Nürnberg. Bundestrai­ner Christian Prokop freute sich auf Rasentenni­s mit Roger Federer, die Spieler sehnten sich nur noch nach Urlaub: Nach einer perfekten Em-qualifikat­ion und einer harten Saison starteten die erfolgreic­hen deutschen Handballer in ihre wohlverdie­nte Sommerpaus­e – und das mit einem sehr guten Gefühl.

„Man hat gesehen, dass man um die Zukunft des deutschen Handballs nicht besorgt sein muss. Wir verfügen über tolles Potenzial“, sagte Torwart Andreas Wolff nach dem deutlichen 28:17 (16:5) der zweiten DHBGarde gegen den Kosovo in Nürnberg. Auch Prokop zeigte sich sieben Monate vor dem Auftakt der Europameis­terschaft (10. bis 26. Januar 2020) in Österreich, Norwegen und Schweden „nach einer sehr schönen Qualifikat­ion sehr zufrieden mit der Entwicklun­g“, zumal einige junge Spieler nachdränge­n.

„Es sind einige dabei, die Druck machen und nahe dran sind. Damit bin ich zufrieden“, sagte Prokop und hob Johannes Golla vom deutschen Meister Flensburg-handewitt, Marcel Schiller (Göppingen) und Torwart Till Klimpke (Wetzlar) heraus. Es werde für „die Jungs aber dennoch schwierig“, betonte Wolff, „weil sie zum Teil Weltklasse­leute vor sich haben“.

Prokop hatte zum Abschluss der Em-qualifikat­ion wie schon in Israel (40:25) auf viele Stars um Kapitän Uwe Gensheimer verzichtet, um eben den jungen Wilden die Chance zu geben, sich mit Blickricht­ung EM und Olympia 2020 zu zeigen. Es hat sich für den Bundestrai­ner gelohnt. Seine Auswahl ist nun noch größer. Auch Rückkehrer Tobias Reichmann gehört wieder zum Kreis der Nationalma­nnschaft, nachdem er nach seiner Nichtberüc­ksichtigun­g für die WM für einigen Wirbel gesorgt hatte. Es sei wieder „alles in Ordnung“, bekräftigt­e Prokop am Sonntag noch einmal. Auch Reichmann wollte sich mit der Vergangenh­eit gar nicht mehr aufhalten: „Wir schauen nach vorne.“

Und da sieht Prokop trotz rosiger Perspektiv­en auch Probleme in der Vorbereitu­ng auf die EM. Bis zum Feinschlif­f ab 2. Januar stehe ihm mit seinem Team „leider“nur noch eine Maßnahme im Oktober zur Verfügung. Der Bundestrai­ner appelliert­e deshalb „an die Eigenveran­twortlichk­eit der Spieler.“

Für Prokop selbst geht es am Dienstag mit einem Trainerleh­rgang an der Sportschul­e in Hennef weiter. Am Mittwoch ist er beim Tennisturn­ier in Halle zu Besuch, „dann sehe ich hoffentlic­h auch Roger Federer“. Am 28. Juni steht dann die Auslosung der Em-gegner in Wien an, bevor sich Prokop im Juli in den Urlaub verabschie­det. (sid)

Em-auslosung am 28. Juni in Wien

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FOTO: DANIEL KARMANN/DPA Trainer Christian Prokop qualifizie­rte sich mit dem DHB-TEAM für die EM.

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