Thüringer Allgemeine (Weimar)

Glocken: ein Antrag auf Hilfe

Tambach-dietharz möchte Ersatz

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Erfurt/weimar. Das Landeskirc­henamt hat für den 8. Juli das zweite Gespräch mit Vertretern der Kirchengem­einden zum Umgang mit den sogenannte­n Nazi-glocken angekündig­t, berichtet die in Weimar erscheinen­de Mitteldeut­sche Kirchenzei­tung „Glaube+heimat“in ihrer aktuellen Ausgabe (zum 23. Juni). Diesmal sollen Entscheidu­ngen der Gemeindeki­rchenräte und anstehende Maßnahmen im Mittelpunk­t stehen, teilte der Leiter des Dezernats Gemeinde, Oberkirche­nrat Christian Fuhrmann, der Zeitung mit.

Aktuell liege dem Landeskirc­henamt ein Antrag der Kirchengem­einde Tambach-dietharz auf Finanzhilf­e vor, so Fuhrmann. Die Kirchengem­einde will dem Lutherhaus in Eisenach die Glocke aus dem Jahr 1938 für eine Ausstellun­g zur Verfügung stellen. Als Ersatz soll eine neue Glocke gegossen werden. Der Antrag solle noch in dieser Woche beschieden werden, hieß es aus dem Landeskirc­henamt. Der Klöppel mit Hakenkreuz einer Glocke aus der Kirche in Neinstedt (Kirchenkre­is Halberstad­t) werde abgeschlif­fen, hieß es.

Fuhrmann sagte der Kirchenzei­tung, dass die Landeskirc­he auf Kostenange­bote und Konzepte aus den betroffene­n Kirchengem­einden warte. „In einzelnen Gesprächsk­ontakten zwischen Gemeinden und Landeskirc­henamt sind bereits mögliche Lösungen angedacht worden“, so der Oberkirche­nrat. Nach aktuellem Stand könne davon ausgegange­n werden, dass im Herbst alle offenen Fragen auf der Grundlage der Entscheidu­ngen in den Gemeindeki­rchenräten geklärt seien. Für Ende Juli sei zudem ein erstes Gespräch mit einer Fachkommis­sion zur wissenscha­ftlichen Aufarbeitu­ng geplant. (red)

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