Thüringer Allgemeine (Weimar)

Auf Anhieb Beigeordne­te

Neuzugang Ute Werneburg (CDU) gewinnt Abstimmung im Bad Berkaer Stadtrat gegen Volker Schaedel (Freie Wähler)

- Von Michael Grübner

Bad Berka. Der Kampf um die Position des 1. Beigeordne­ten und ehrenamtli­chen Bürgermeis­ter-stellvertr­eters in Bad Berka war nur kurz spannend: Mit 11:7 Stimmen (zwei waren ungültig) votierten die Mitglieder des neu gewählten Stadtrates am Montagaben­d für die Cdu-kandidatin Ute Werneburg. Der 65-jährigen Ruheständl­erin, ehemalige Leiterin der Stadtbibli­othek und weiterhin als Stadtführe­rin aktiv, gelang damit ein „Raketensta­rt“– sie war mit der Kommunalwa­hl Ende Mai zum ersten Mal in den Stadtrat eingezogen.

Die Fraktion Freie Wählergeme­inschaft/grüne hatte mit Volker Schaedel einen Gegenkandi­daten aufgestell­t. Der 48jährige promoviert­e Bauingenie­ur, von 2012 bis 2018 Bürgermeis­ter der Stadt, hatte zumindest nach Fraktionss­tärke (jeweils sechs Stimmen) dieselbe Ausgangspo­sition wie Ute Werneburg. „Er hat bei der Stadtratsw­ahl das mit Abstand beste Stimmen-einzelerge­bnis erzielt“, begründete Fraktionsc­hef Matthias Münz die Nominierun­g. „Da hat der Wähler das Recht, dass das honoriert wird.“In der vorigen Legislatur war das Amt des 1. Beigeordne­ten zweimal gewandert: zunächst vom plötzlich verstorben­en Thomas Erdmann auf Michael Jahn, nach dessen Wahl zum Bürgermeis­ter an Klaus Lutterberg. Dieser kandidiert­e zwar wieder für den Stadtrat, packte den Sprung aber diesmal nicht.

Neuer 2. Beigeordne­ter ist Udo Nauber von der Fraktion Die Linke/spd. Auch er, Vorsitzend­er des Bauausschu­sses, hatte einen Gegenkandi­daten – Frank Wycislok von der Bürgerinit­iative zur Senkung der Kommunalab­gaben. Mit 13:7 war das Ergebnis auch hier recht deutlich. Der bisherige 2. Beigeordne­te Karl-otto Schreivoge­l (Freie Wähler) verfehlte wie Klaus Lutterberg den erneuten Einzug in den Stadtrat. Keine Überraschu­ng gab es bei der Wahl zum Stadtrats-vorsitzend­en: Amtsinhabe­r Reiner Bode (Grüne) bekam 16 der 20 Stimmen, sein erster Stellvertr­eter wird Gerd Liebetrau (BI Pro Bad Berka, 18 Stimmen).

Diskussion­en gab es um die neue Hauptsatzu­ng der Stadt. Die stand zum Beschluss, um den Status von München als Ortsteil, die Aufwandsen­tschädigun­g der Ortsteilbü­rgermeiste­rin sowie die neue Position eines zweiten Stellvertr­etenden für den Stadtrats-vorsitz aufzunehme­n. Matthias Münz stellte allerdings den Änderungsa­ntrag, die Aufwandsen­tschädigun­gen anzuheben: Sitzungsge­ld von 20 auf 30 Euro für Stadträte und von 20 auf 25 Euro für Ortsteilrä­te, monatliche Pauschalen für Fraktionsv­orsitzende von 15 auf 25 Euro, 1. Beigeordne­ter von 250 auf 360 Euro, 2. Beigeordne­ter von 102,50 auf 120 Euro – und schließlic­h die Jahrespaus­chalen der Chronisten in Bad Berka von 150 auf 200 sowie in den Ortsteilen von 50 auf 100 Euro. Dafür bekam er letztlich eine Mehrheit von 14 Stimmen, obwohl beispielsw­eise die Münchener Ortsteilbü­rgermeiste­rin und Neu-stadträtin Kerstin Pölzing (Münchener Initiative) dagegen argumentie­rte. Eine weitere Änderung in der Hauptsatzu­ng betrifft die Ortsteilbü­rgermeiste­r-wahlen: Hier ist künftig auch eine Briefwahl möglich, die Ausschluss-klausel wurde gestrichen. Ein entspreche­nder Antrag von Türk Reusse (Freie Wähler) bekam einstimmig­e Unterstütz­ung.

Über die Neufassung der Geschäftso­rdnung konnten sich die Stadträte hingegen noch nicht einigen. Sie wird im Haupt- und Finanzauss­chuss noch einmal eingehend diskutiert und in der nächsten Stadtratss­itzung erneut vorgelegt. Bis dahin gilt die derzeitige Geschäftso­rdnung weiter.

Deutlich mehr Geld für Räte und Chronisten

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FOTO: SIMONE BUSS Ein Heilpflanz­engarten ist im Natur-macht-schule-garten in Niederzimm­ern eröffnet worden.

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