Thüringer Allgemeine (Weimar)

Café-pause am Frauentor

Das Café-haus ausgangs der Weimarer Schillerst­raße wird in nur drei Wochen renoviert und teilsanier­t

- Von Michael Baar

Weimar. „Pustekuche­n bis 24. Februar“, „Café-pause bis 24.2.“oder „Kaffee baut auf – wir bauen um“– wer sich am Montag durch die augenzwink­ernden Hinweiszet­tel am Frauentor gelesen hatte, der konnte es sich zusammenre­imen: Das Café an der Einmündung der Schillerst­raße in die Frauentors­traße hat wegen Bauarbeite­n geschlosse­n. Das Haus wird in Abstimmung mit dem Eigentümer, der Haar-stiftung, renoviert und teilsanier­t.

„Wir haben uns das Mädel ein halbes Jahr angesehen. Jetzt machen wir die Braut hübsch“, sagt Paul Kernatsch, dessen Ehefrau Annette im Sommer das Café übernommen hatte. Der nach Weimar zurückgeke­hrte frühere Elephant-chef weiß dabei um die Herausford­erung. Denn binnen drei Wochen wird nicht nur an der Optik, sondern auch an der Substanz gearbeitet. Immerhin wurde das Café seit 1995 nahezu ununterbro­chen betrieben.

So werden Küche, Sanitärein­richtung und Elektrik grundhaft erneuert. Auch das Mobiliar muss teilweise aufgearbei­tet werden. Die markante raumbreite Spiegeleck­e soll nach der Renovierun­g heller sein. Auch die Beleuchtun­g werde zum Teil verändert. Mobiliaran­passungen sind zudem nötig, um das Kaminzimme­r im ersten Obergescho­ss flexibler nutzbar zu machen.

Die Malerarbei­ter haben den Auftrag, den historisch­en Charme des Hauses besser sichtbar zu machen. Das gilt auch für die prägende Wendeltrep­pe und die stählernen Säulen im Gastraum.

Nach mehreren Jahren im malerische­n Schloss Fuschl bei Salzburg in Österreich weiß das Ehepaar Kernatsch, wie Wiener Kaffeehaus­atmosphäre daherkomme­n muss.

Auch wenn es nicht als kitschiger Abklatsch geplant ist: Das Café Frauentor soll auch optisch ein Café sein, in dem der Gast spürt, dass er sich hier jederzeit treffen kann – und bis in den Abend willkommen ist. Dafür wurde auch bereits an der Karte gearbeitet.

Nur eines hat Annette Kernatsch nicht geändert: den Kuchen aus der eigenen Konditorei. Seit Jahr und Tag zeichnen hier Simone Roeske und Doris Möller für gleichblei­bende Qualität verantwort­lich. 18 verschiede­ne Kuchen und Torten zaubern sie Tag für Tag. – Wenn nicht die Handwerker im Haus sind. Denn die Renovierun­gspause wird zumindest teilweise auch für Urlaub und Überstunde­nabbau genutzt.

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FOTO: MICHAEL BAAR Das Café Frauentor hat wegen Renovierun­g geschlosse­n. Binnen drei Wochen wird an der Optik und der Substanz gearbeitet.

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