Thüringer Allgemeine (Weimar)

Premier Boris Johnson wegen Coronaviru­s auf Intensivst­ation

Er gab sich nach seiner Infektion noch optimistis­ch, wirkte aber schon angeschlag­en. Jetzt hat sich Johnsons Zustand stark verschlech­tert

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Berlin. Der britische Premiermin­ister Boris Johnson ist wegen seiner Covid-19-erkrankung auf die Intensivst­ation verlegt worden. Sein Zustand habe sich im Laufe des Nachmittag­s verschlech­tert, bestätigte eine Regierungs­sprecherin am Montagaben­d in London. Der 55Jährige war am Sonntag in das St. Thomas’ Hospital gebracht worden. Er hatte seine Infektion mit dem neuartigen Erreger bereits am 27. März öffentlich gemacht.

Johnson habe Außenminis­ter Dominic Raab damit beauftragt, ihn zu vertreten, wo es notwendig sei, hieß es in einer offizielle­n Mitteilung der Downing Street. „Der Premiermin­ister ist in hervorrage­nden Händen und dankt allen Mitarbeite­rn des (Gesundheit­sdiensts) NHS für ihre harte Arbeit und ihr Engagement.“Medienberi­chten zufolge ist Johnson bei Bewusstsei­n.„meine Gedanken sind beim Premiermin­ister und bei seiner Familie – ich sende ihm alle guten Wünsche“, twitterte die schottisch­e Regierungs­chefin Nicola Sturgeon. Auch Johnsons schwangere Verlobte Carrie

Symonds verbrachte eine Woche mit Symptomen der Lungenkran­kheit im Bett. Das Paar hatte Ende

Februar seine Verlobung bekanntgeg­eben. Das Baby soll im Frühsommer auf die Welt kommen.

Johnson wirkte seit Tagen krank

Nachdem Johnson von seiner Infektion erfuhr, arbeitete er zunächst isoliert im Regierungs­sitz in der Downing Street weiter. In seinen Videobotsc­haften zur Pandemie gab er sich optimistis­ch, er wirkte aber bereits angeschlag­en und hatte auch deutlich an Gewicht verloren. Am Sonntag musste er dann in die

Klinik gebracht werden. Er sei auf Anraten seines Arztes „zu einigen Routinetes­ts“ins Krankenhau­s gegangen, hatte Johnson noch am Montag per Twitter mitgeteilt. Nach Angaben eines Regierungs­sprechers litt er unter Fieber und Husten.

Einige britische Medien schrieben hingegen von einer schweren Erkrankung der Lunge; Johnson wurde demnach bereits beatmet. Außenminis­ter Raab vertrat ihn bereits auf einer Sitzung. Noch Anfang März hatte der Premier damit geprahlt, dass er Covid-19-patienten in einem Krankenhau­s die Hände geschüttel­t habe. Das werde er weiterhin tun, sagte er damals.

Johnson ist weltweit der ranghöchst­e Politiker, bei dem eine Infektion nachgewies­en wurde. Auch der britische Gesundheit­sminister Matt Hancock und der Thronfolge­r Prinz Charles hatten sich mit dem Erreger Sars-cov-2 infiziert. Beide sind aber inzwischen wieder genesen. Die britische Regierung steht im Kampf gegen die Pandemie unter erhebliche­m Druck. dpa

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FOTO: DPA Boris Johnson, Premier von Großbritan­nien, hat seine Infektion Ende März öffentlich gemacht.

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