Keine Fusion der VR Bank
Die Genossenschaftsbanken aus Weimar und Erfurt sagen die angestrebte Verschmelzung ab
Weimar. Noch vor sieben Monaten war man sich einig über die Ziele einer Verschmelzung und die Potenziale einer fusionierten Genossenschaftsbank für Weimar, das Weimarer Land und Erfurt. Am Montag kam das überraschende Aus: Die VR Bank Weimar und die Erfurter Bank werden nicht fusionieren, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung, die „das einvernehmliche Ende der Verhandlungen“verkündete.
Seit September standen die Erfurter Bank eg und die VR Bank Weimar eg „intensiv und partnerschaftlich“in Verhandlungen. Angesichts der wirtschaftlichen Verflechtungen der beiden Marktgebiete, der erforderlichen Investitionen in qualifiziertes Personal und in die
Digitalisierung sowie der bankaufsichtsrechtlichen Regulierungen sei es sinnvoll gewesen, diese Option zu prüfen.
Allerdings gebe es unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung eines gemeinsamen Instituts. Deshalb habe man die Gespräche über eine Fusion beendet. „Beide Häuser bleiben einander in guter Nachbarschaft verbunden“, betonten die Kreditgenossenschaften.
Welche Geschäftsfelder die Differenzen betreffen, teilten die Banken nicht mit. Dabei hatte die Erfurter Vorstandsfrau Christina Klee zu Beginn der Verhandlungen betont: „Wir setzen von Anfang an auf größtmögliche Transparenz und Offenheit.“– Die fusionierte Bank wäre auf eine Bilanzsumme von mehr als einer Milliarde Euro gekommen.
Schon vor dem Ende der Fusionsverhandlungen hatte die VR Bank Weimar angekündigt, wegen der anhaltend angespannten Markt- und Zinssituation ab April Negativzinsen zu berechnen. Das betrifft alle neu eröffneten Kontokorrent- und
Tagesgeldkonten von Firmen- und Privatkunden. Für Privatkunden gelten Freibeträge von 20.000 Euro, für Firmenkunden von bis zu 100.000 Euro. Bestehende Konten stelle die Bank derzeit unter Bestandsschutz und ändere nichts.