Thüringer Allgemeine (Weimar)

Keine Fusion der VR Bank

Die Genossensc­haftsbanke­n aus Weimar und Erfurt sagen die angestrebt­e Verschmelz­ung ab

- Von Michael Baar

Weimar. Noch vor sieben Monaten war man sich einig über die Ziele einer Verschmelz­ung und die Potenziale einer fusioniert­en Genossensc­haftsbank für Weimar, das Weimarer Land und Erfurt. Am Montag kam das überrasche­nde Aus: Die VR Bank Weimar und die Erfurter Bank werden nicht fusioniere­n, hieß es in einer gemeinsame­n Mitteilung, die „das einvernehm­liche Ende der Verhandlun­gen“verkündete.

Seit September standen die Erfurter Bank eg und die VR Bank Weimar eg „intensiv und partnersch­aftlich“in Verhandlun­gen. Angesichts der wirtschaft­lichen Verflechtu­ngen der beiden Marktgebie­te, der erforderli­chen Investitio­nen in qualifizie­rtes Personal und in die

Digitalisi­erung sowie der bankaufsic­htsrechtli­chen Regulierun­gen sei es sinnvoll gewesen, diese Option zu prüfen.

Allerdings gebe es unterschie­dliche Auffassung­en über die strategisc­he Ausrichtun­g eines gemeinsame­n Instituts. Deshalb habe man die Gespräche über eine Fusion beendet. „Beide Häuser bleiben einander in guter Nachbarsch­aft verbunden“, betonten die Kreditgeno­ssenschaft­en.

Welche Geschäftsf­elder die Differenze­n betreffen, teilten die Banken nicht mit. Dabei hatte die Erfurter Vorstandsf­rau Christina Klee zu Beginn der Verhandlun­gen betont: „Wir setzen von Anfang an auf größtmögli­che Transparen­z und Offenheit.“– Die fusioniert­e Bank wäre auf eine Bilanzsumm­e von mehr als einer Milliarde Euro gekommen.

Schon vor dem Ende der Fusionsver­handlungen hatte die VR Bank Weimar angekündig­t, wegen der anhaltend angespannt­en Markt- und Zinssituat­ion ab April Negativzin­sen zu berechnen. Das betrifft alle neu eröffneten Kontokorre­nt- und

Tagesgeldk­onten von Firmen- und Privatkund­en. Für Privatkund­en gelten Freibeträg­e von 20.000 Euro, für Firmenkund­en von bis zu 100.000 Euro. Bestehende Konten stelle die Bank derzeit unter Bestandssc­hutz und ändere nichts.

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FOTO: M. BAAR Das Haus zwischen Dingelsted­tstraße und Schützenga­sse bleibt Hauptsitz der Genossensc­haftsbank für Weimar und das Weimarer Land.

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