Verbotenes Gelage in Wanderhütte
Trotz Corona-verfügungen zechten Unbekannte in der Nacht zu Sonntag im Wald bei Bad Berka
Bad Berka. Eine augenscheinlich feuchtfröhliche Gesellschaft nutzte wohl Samstagnacht die Abgeschiedenheit des Waldes bei Bad Berka, um eine Party zu feiern. Zumindest entdeckte der Chef der örtlichen Jagdgenossenschaft, Dirk Geyer, am frühen Sonntagmorgen deren Hinterlassenschaften im „Knusperhäuschen“, einer Wanderhütte am oberen Rand der Märchenwiese.
Die Gäste hatten dort ganz offenkundig mehr als nur den Panoramablick in Richtung Tiefengruben genossen. Leere Bier- und Schnapsflaschen sowie die Anzahl der Plastikbecher ließen darauf schließen, dass die aktuellen Corona-verfügungen mit Kontaktsperre und Versammlungsverbot draußen vor der Hütte gelassen wurden. Und nicht nur das! Höchst fahrlässig war es ebenso, die Glut in einem Einweggrill zu entfachen. Schließlich, so weiß der Vize-leiter des Forstamtes Bad Berka, Sönke Lüth, sind merkliche Trockenheit und Waldbrandgefahr derzeit ebenfalls ein Problem.
Von dem Gelage in der Wanderhütte hatte Lüth am Montagmorgen über das städtische Ordnungsamt erfahren. „Die Ordnungsbehörden kontrollieren vorwiegend im ortsnahen Bereich. Im Wald scheinen sich Leute, die sich trotz der geltenden Verfügungen treffen wollen, ungestörter und sicherer zu fühlen. Wir sind jedoch keine Ordnungsbehörde und können nur bedingt dagegen vorgehen“, so der stellvertretende Amtsleiter.
Seine Mitarbeiter habe er dennoch nun gebeten, während der normalen Dienstfahrten auf unverhältnismäßige Ansammlungen von Menschen im Wald zu achten und diese auf die aktuellen Bestimmungen hinzuweisen.
„Prinzipiell ist zurzeit nichts gegen einen Besuch im Wald einzuwenden. Wer gern wandert und die Natur genießen möchte, kann das auch jetzt tun, sofern er die geltenden Anordnungen berücksichtigt. Auch ich bin dieser Tage mit meiner Familie draußen unterwegs“, sagt Lüth.
Über das Abstand-halten zu anderen, das Beseitigen des eigenen Mülls und den Umgang mit offenem Feuer hinaus verweist Lüth indes auch dringend darauf, dass Waldbesucher, die mit dem Pkw anreisen, ihre Fahrzeuge auf die dafür vorgesehenen Parkplätze stellen und keine Waldwege damit blockieren.