Thüringer Allgemeine (Weimar)

Höhere Beiträge, größere Sorgen

DFB hatte zuvor um Erlass gebeten

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Jena. Ausgerechn­et in der Coronakris­e trifft den Profifußba­ll nun auch noch die Erhöhung der Beiträge der Verwaltung­s-berufsgeno­ssenschaft (VBG) – der für den Sport zuständige Träger der gesetzlich­en Unfallvers­icherung. Zum 15. Mai werden erstmals seit zehn Jahren die Beiträge auf nun fast 24 Prozent vom Einkommen der Spieler erhöht. Dfb-schatzmeis­ter Stephan Osnabrügge bezeichnet­e das als „Schlag ins Gesicht des Fußballs, ja, des gesamten Sports“. Der Verband hatte zuvor versucht, einen Erlass der Beiträge für seine gebeutelte­n Clubs zu erwirken. Die sollen nun notfalls „um Stundungen bitten“.

Beim Drittligis­ten FC Carl Zeiss Jena vergrößert die Beitragser­höhung die ohnehin vorhandene­n Sorgen. Schließlic­h hat auch Thüringens größter Verein derzeit keine Einnahmen. Doch die bevorstehe­nde Rechnung für 2019 dürfte im Etat eingeplant gewesen sein. Aussagen zur Sache gab es vom FC Carl Zeiss am Montag leider nicht.

Hubert Wolf, Präsident vom ZFC Meuselwitz, sieht die Sache gelassen. „Seit vier Jahren ist bekannt, dass die Gefahrenkl­assen neu berechnet werden und die Beiträge steigen. Das ist nicht schön. Aber wir haben das Geld entspreche­nd zurückgele­gt“, so Wolf. Beim Regionalli­gisten müssen im Mai rund 80.000 Euro überwiesen werden.

Wacker Nordhausen hat quasi Glück im Unglück. Durch die Pleite der Profiabtei­lung gehört auch die VBG zu den Schuldnern, die im Insolvenzv­erfahren wohl leer ausgehen werden. Wacker hatte alle Verträge mit den Profis, von denen nun noch elf als Amateure spielen, im Januar aufgelöst. dp

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