Thüringer Allgemeine (Weimar)

Fast jeder vierte Eichsfelde­r im Sportverei­n

Wie dem Landkreis der höchste Organisati­onsgrad im Thüringer Sport gelingt

- Von Dirk Pille

Heiligenst­adt. 23 Prozent aller Eichsfelde­r treiben Sport im Verein. Das ist knapp ein Viertel der Bevölkerun­g des Landkreise­s. Sonst liegt der Thüringer Durchschni­tt bei 17 Prozent. Neben Suhl steht der Kreissport­bund (KSB) Eichsfeld damit an der Spitze beim Organisati­onsgrad, also der Zahl an Mitglieder­n im Vergleich zur Bevölkerun­g. Dahinter folgen Jena (22 Prozent), Sömmerda, Schmalkald­en-meiningen

und Weimar (17,7). Die Eichsfelde­r Sport-treue ist ein kleines Wunder, das aber zu erklären ist.

„Wir haben stabile Mitglieder­zahlen und legen ständig zu“, sagt Olaf Eberhardt, Chef des Kreissport­bundes, der knapp 200 Vereine und 23.000 Mitglieder hat. König ist der Fußball mit 80 Abteilunge­n und 30 Prozent der Sportler. Die größten Vereine sind Einheit Worbis und 1. SC Heiligenst­adt. Dazu kommen zwei große Gesundheit­ssport-vereine mit dem FGZ in Dingelstäd­t und

GSV Leinefelde-worbis. „Beide haben fast nur Sporttreib­ende aus dem Eichsfeld“, sagt Mario Lamczyk, Geschäftsf­ührer des KSB.

Eberhardt erklärt die guten Zahlen mit dem Zusammenha­lt in der ländlich geprägten Region und der guten Infrastruk­tur. Lamczyk, der in Heiligenst­adt den Fußball-nachwuchs trainiert, sagt: „Bei uns gibt es quasi in jedem Dorf einen Sportplatz. Die vielen Sporthalle­n sind ausgebucht.“Eberhardt: „Die Politik, besonders der Landrat, steht hinter dem Sport.“Ergebnis sind zahlreiche Neubauten und Modernisie­rungen. Allein fünf Kunstrasen­plätze gibt es im Kreis. Der KSBCHEF sieht in der ländlichen Struktur Vorteile: „Die Vielfalt ist nicht so riesig wie in den Städten. Feuerwehr, Karneval, Kirmes, Sportverei­ne, Punkt.“Nach der Wende habe man Kontakt nach Hessen und Niedersach­sen gesucht. „Wir haben gelernt, aber versucht, nicht zu kopieren“, verweist Eberhardt auf die helfende Hauptamtli­chkeit.

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