Thüringen schwimmt ganz oben
80 Prozent der Grundschüler bewegen sich im Wasser sicher
Erfurt. Um die Schwimmfähigkeiten der Thüringer Kinder muss man sich noch keine Sorgen machen. Im Schuljahr 2018/19 wurden 80 Prozent als „sichere Schwimmer“an das Bildungsministerium gemeldet. Das bedeutet, der Grundschüler kann mindestens fünfzehn Minuten ausdauernd schwimmen. Das ist ein Spitzenwert, der in Deutschland nur noch in Brandenburg erreicht wird. Über 25 Meter Schwimmen -- also das „Seepferdchen“-- erreichten in Thüringen weitere 13 Prozent. Sieben Prozent gelten hierzulande mit zehn Jahren als Nichtschwimmer. Top-zahlen über 80 Prozent gibt bei den „sicheren
Schwimmern“in Erfurt, Greiz, Gera, Weimar und Weimarer Land sowie der Kyffhäuserkreis.
Deutschlandweit sind die Zahlen hingegen besorgniserregend. So können laut Aussage der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) knapp sechzig Prozent der Grundschüler nicht sicher schwimmen. Nur noch ein gutes Drittel der Kinder erlerne deutschlandweit das Schwimmen in der Schule, so der Verband, der neben den Schulen Schwimmkurse auch für ältere Kinder anbietet. Von den alten Bundesländern, in denen von den Ministerien kaum Zahlen über die wirkliche Schwimmfähigkeit erhoben werden, sei Bayern mit etwa 60 Prozent noch das beste Schwimmer
Land, sagt Harry Sloksnat, seit 17 Jahren Thüringer Dlrg-präsident.
„In Thüringen und den anderen östlichen Bundesländern erlernen die Kinder das Schwimmen traditionell in der Grundschule“, erklärt Petra Eckoldt, Referentin im Bildungsministerium für das Schulschwimmen. Ausfälle seien selten. „Die Lehrer geben quasi ihr letztes Hemd, damit der Unterricht stattfindet“, lobte Eckoldt. Im Freistaat gebe es flächendeckend Möglichkeiten zum Erlernen des Schwimmens in der Schule. Nur bei Erkrankungen von Pädagogen müsse der Unterricht manchmal ausfallen, weil eine ausgebildete Lehrkraft nur maximal 15 Schüler betreuen darf, so Eckoldt.