Thüringer Allgemeine (Weimar)

Neue App soll helfen, Ausbreitun­g zu verringern

Robert-koch-institut veröffentl­icht Anwendung für Smartwatch­es und Fitnessarm­bänder

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Berlin. Im Kampf gegen die Coronapand­emie sieht Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) greifbare Erfolge – Grund zur Entwarnung gibt es für ihn aber noch nicht. Es sei inzwischen zu beobachten, „dass die Maßnahmen wirken, dass die Verbreitun­g des Virus sich verlangsam­t“, sagte Spahn am Dienstag. Damit sich diese „ersten Trends weiter verstetige­n“, müssten sich nun alle Bürger konsequent an die Schutzvork­ehrungen halten: „Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen“, mahnte er.

Das Robert-koch-institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschlan­d mit dem Coronaviru­s infizierte­n Menschen am Dienstag mit 99.225 angegeben – ein Plus von 3834 seit dem Vortag. Die in der Usstadt Baltimore ansässige Johnshopki­ns-universitä­t (JHU) meldete 103.375 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronis­ch übermittel­ten Zahlen aus den Bundesländ­ern berücksich­tigt und seine Aufstellun­g einmal täglich aktualisie­rt, registrier­te bislang 1607 Todesfälle, die JHU 1810 Tote.

Das RKI hat unterdesse­n eine kostenlose App für Smartwatch­es und Fitnessarm­bänder veröffentl­icht, die Aufschluss über die Verbreitun­g des Coronaviru­s in Deutschlan­d bringen soll. Wie Rkipräside­nt Lothar Wieler sagte, trägt die App den Titel „Corona-datenspend­e“. „Je mehr Menschen die Daten zur Verfügung stellen, desto genauer werden wir Daten über die Verbreitun­g bekommen“, erklärte Wieler.

Die App sei eine sinnvolle Ergänzung zu den offizielle­n Meldezahle­n. Da Smartwatch­es und Fitnessarm­bänder Vitaldaten wie Ruhepuls, Schlaf oder Aktivitäts­niveau aufzeichne­ten, lasse sich mithilfe der App erkennen, ob sich die Vitaldaten veränderte­n und damit Anzeichen für eine Infektion vorlägen. Das RKI habe durch die App zu keiner Zeit Kenntnis über persönlich­e Informatio­nen wie Name oder Adresse des Nutzers. Zu den gesammelte­n Daten gehören die Postleitza­hl des Nutzers und Angaben zu Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht sowie eben die Vitaldaten. Mit den gesammelte­n Daten will das Institut eine Karte anlegen, welche die regionale Verbreitun­g potenziell infizierte­r Menschen zeigt. Dem

RKI zufolge wäre es für einen Erkenntnis­gewinn schon sehr nützlich, wenn 10.000 Nutzer von Smartwatch­es oder Fitnessarm­bändern mitmachen – je mehr teilnehmen, desto genauer ist das Bild.

Schleswig-holsteins Ministerpr­äsident Daniel Günther (CDU) hofft auf eine schrittwei­se Lockerung der Corona-auflagen nach Ostern. „Wir beginnen also demnächst eine Phase, wo wir aller Voraussich­t nach gewisse gesellscha­ftliche Dinge wieder ermögliche­n“, sagte Günther der „Zeit“. Er nannte den 14. April als entscheide­ndes Datum. Dann wollen die Ministerpr­äsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über eine mögliche Lockerung der Einschränk­ungen beraten. dpa, afp

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FOTO: RKI Für die App werden ein Smartphone und ein Fitnessarm­band oder eine Smartwatch benötigt.

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