Und das auch zur Osterzeit
Heute muss ich mal die berühmte Lanze für die alten Herren brechen; Sie werden merken, meine verehrten Damen, welche Missverständnisse sich im Alltag so ergeben können, wie um den Lieblingspullover oder um die Lieblingshose Ihres Herrn Gemahl.
Zum allgemeinen Kulturgut gehört bei uns Menschen die Bekleidung. Damit meine ich keine spezielle Kleidung, schon gar nicht als höchste Form des Zeitgeistes, die Mode, sondern die einfache, stinknormale Alltagsbekleidung, in unserem Fall diese für die Männer im Rentenalter oder vornehmer ausgedrückt, für die Pensionäre oder Ruheständler.
Nun ist der Tagesablauf eines Rentners meist anders als in der Zeit der Berufstätigkeit, entsprechend richtet der Mann seine Klamotten ein. Lebt er in einer städtischen Wohnung, im vierten Obergeschoss, hat er ganz andere Bedingungen als in einem Eigenheim. Gehört zu der Wohnung eine Terrasse mit Grün oder gar ein Garten, wird sich der Tagesablauf, die Bekleidung eingeschlossen, anders gestalten.
Für den Gang in die Stadt sollte es nicht die älteste Jeans sein, für den Garten wäre sie gerade richtig. Hat dieser Mann noch Ehrenämter, kann er Besuch erhalten. Hier spätestens setzt der Protest seiner besseren Hälfte ein: „Wie läufst Du denn herum? Man muss sich schämen!“
Nun wollen wir Männer unseren lieben Frauen ja das Leben erleichtern, so gut wir es können. Das heißt bezüglich der Klamotten: Tragen, solange es gut aussieht und nicht müffelt. Denn, wir wollen nicht ständig die Arbeit an der Waschmaschine vermehren. Genau an diesem Punkt beginnt für ältere Paare ein Balanceakt, denn die Tragedauer der Bekleidung ist eine Optimierung mit höchsten Ansprüchen. Hier ist diplomatisches Geschick auf beiden Seiten gefragt, um einen gediegenen Seniorentag hin zu bekommen. Aber mit einem Schuss Humor sind auch solch schwierige Fragen zu lösen. Frohe Ostern! Schließlich wollen wir zum erlaubten Spaziergang mit der Dame gut angezogen sein!