Thüringer Allgemeine (Weimar)

Zwei Drittel der Vereine für Annullieru­ng

Fußballer diskutiere­n über Spielbetri­eb

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Erfurt/rudolstadt. „Wir können im Moment nicht sagen, wie es weitergeht, auch mit Blick auf die Entscheidu­ngen der Behörden. Wir leben derzeit von Woche zu Woche, doch wir werden die Saison nicht von uns aus abbrechen, um uns nicht Haftungsan­sprüchen auszusetze­n“, sagt Wolfhardt Tomaschews­ki, Präsident des Thüringer Fußball-verbandes (TFV), am Montagaben­d nach einer Video- und Telefonkon­ferenz mit den Chefs der Kreis-fußball-ausschüsse. „Gut wäre es jedoch, wenn wir das Landespoka­lfinale austragen könnten“.

In der Beratung wollten sich die Fußball-verantwort­lichen auf Landesund Kreisebene zum Spielbetri­eb austausche­n. Grundlage für die Diskussion waren die Informatio­nen von Sven Wenzel, dem Vorsitzend­en des Spielaussc­husses. Er skizzierte mehrere Optionen zur Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs. Voraussetz­ungen seien zunächst freie Sportanlag­en. Denkbar sei eine Saisonverl­ängerung bis in den August hinein, wobei man am 2. oder 3. Mai erstmals wieder spielen müsste. Dabei seinen Wochentags-begegnunge­n im Land aufgrund der Entfernung­en kaum möglich. Er bat darum, dass die KFA unabhängig vom Verlauf der aktuellen Saison die Mannschaft­smeldungen für das neue Spieljahr einfordern sollten.

Die Meinungen über die Fortsetzun­g oder den Abbruch der Saison gingen danach erwartungs­gemäß auseinande­r. Ralf Hanemann vom KFA Mittelthür­ingen bezeichnet­e beispielsw­eise einen Saisonabbr­uch als relativ alternativ­los. Entscheide­nd sei jedoch die rechtliche Bewertung durch den DFB. Uwe Schiebold vom KFA Erfurt-sömmerda nannte als Problem die Bereitstel­lung der Plätze bei einer Saisonverl­ängerung durch die Stadt Erfurt. Er würde das Spieljahr gern zu Ende bringen, da man nicht wisse, welche Mannschaft­en im neuen Spieljahr überhaupt noch an den Start gingen. Karl-heinz Schütz (Eichsfeld-unstrut-hainich) plädiert für einen Abbruch, da man alleine 16 Nachholspi­ele in der Kreisoberl­iga habe. Nach Angaben des Tfv-spielobman­ns hätten sich übrigens bei einer Umfrage unter den Vereinen des Freistaate­s – es beteiligte­n sich 51 von 64 Vereinen daran – zwei Drittel für eine Annullieru­ng der Saison ausgesproc­hen.

Tfv-vizepräsid­ent Udo Penßlerbey­er unterstric­h den Gedanken, auch für Thüringen geschlosse­n zu handeln. Damit wolle man auch interne Probleme verhindern. Doch das sei keine leichte Sache, da die staatliche­n Entscheidu­ngen in den Kreisen unterschie­dlich seien. Letztlich müsse man wohl den Kreis zugrunde legen, in dem es die restriktiv­sten Vorgaben gebe. red

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