Thüringer Allgemeine (Weimar)

Höcke skeptisch gegenüber Neuwahl

Thüringens Afd-chef fürchtet Stärkung von Rot-rot-grün. Appell an CDU und FDP

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Der Thüringer Afd-chef Björn Höcke fürchtet nach der jüngsten Insa-umfrage im Auftrag dieser Zeitung offenbar eine Neuwahl im April. Am Freitag hat er deshalb auf Twitter erneut versucht, CDU und FDP zu einer Zusammenar­beit zu bewegen. Höcke erklärte, „dass Neuwahlen in Thüringen wohl zu einer Stärkung des rot-rotgrünen Lagers führen würden. CDU und FDP sollten daher überdenken, ob das tatsächlic­h der richtige Weg ist“. Die Umfrage sieht Rotrot-grün bei 50 Prozent. Das zu verhindern, war stets erklärtes Afdziel. Afd-sprecher Torben Braga sagte dieser Zeitung, seine Partei habe keine Angst vor Neuwahlen. Er räumte aber ein, dass die Mehrheit aus AFD, CDU und FDP „wohl futsch“wäre.

Ohnehin steht die AFD ohne Partner dar. Cdu-generalsek­retär Raymond Walk erklärte: „Eine Zusammenar­beit mit Rechtsextr­emisten ist für uns ausgeschlo­ssen.“Mit Blick auf einen Wahltermin im April

hatte der designiert­e CDU-CHEF Hirte Verwirrung gestiftet, weil er ins Gespräch brachte, die Landtagswa­hl am selben Datum stattfinde­n zu lassen wie die Bundestags­wahl im Herbst 2021. Hirte betonte aber auf Anfrage, seine Partei stehe zum Stabilität­spakt und zum Wahltermin – gebe es zum Beispiel coronabedi­ngt Gründe, die die Einhaltung erschwerte­n, „dann würde sich die CDU keinen Gesprächen über einen späteren Termin verweigern“. Ähnlich äußerte sich die Grünefrakt­ionschefin Astrid Rothe-beinlich: „Wir müssen uns die Coronasitu­ation anschauen.“Gebe es ein starkes Infektions­geschehen, sei der Termin zu überdenken.

FDP-CHEF Thomas Kemmerich zeigte sich überrascht, dass Höcke eine bürgerlich­e Mehrheit im Landtag wähnt. „Die AFD ist nicht bürgerlich, sondern rechtsauße­n, also kann es mit dieser Partei keine bürgerlich­en Mehrheiten geben.“Auf den Wahltermin schaut er gelassen: „Wir haben das nicht in der Hand. Das macht die ganz große Koalition unter sich aus.“

GLOSSE

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