Thüringer Allgemeine (Weimar)

Kapellmeis­ter scheidet im Streit vom DNT

Stefan Lano klagt vorm Arbeitsger­icht

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Weimar. Mit einem Rechtsstre­it endet das dreijährig­e Engagement des Ersten Kapellmeis­ters Stefan Lano in Weimar. Der 68-jährige Dirigent und Komponist hat eine Zahlungskl­age beim Arbeitsger­icht Erfurt gegen das DNT eingereich­t; offenbar geht es um Gehaltsnac­hforderung­en in beträchtli­cher Höhe. Wir erreichten den gebürtigen Us-amerikaner, der inzwischen die Schweizer Staatsbürg­erschaft hat, am Freitag zuhause in Basel. Lano wollte sich zum Sachverhal­t jedoch nicht äußern; er hoffe sogar auf eine außergeric­htliche Lösung, sagte er. Ein Gütetermin bei Gericht ist zunächst für Ende August anberaumt.

Ebenso wollte die Geschäftsf­ührung des DNT mit Hinweis auf die Vertraulic­hkeit von Personalan­gelegenhei­ten dazu nicht Stellung nehmen. Man bedaure und respektier­e Lanos Entscheidu­ng, die gemeinsame Arbeit nicht fortzusetz­en, hieß es. Und weiter: „Wir haben Stefan Lano zahlreiche künstleris­che Höhepunkte zu verdanken, so zum Beispiel seine Interpreta­tion von Alban Bergs ,Lulu’ oder auch die sehr beliebte Produktion von ,Hoffmanns Erzählunge­n’.“

Nach dem plötzliche­n Tod seines Amtsvorgän­gers Martin Hoff war Stefan Lano kurzfristi­g als Gastdirige­nt der sehr anspruchsv­ollen Weimarer „Lulu“-produktion 2017 eingesprun­gen und wurde danach fast vom Fleck weg als neuer Erster Kapellmeis­ter am DNT engagiert. Als internatio­nal erfahrener Dirigent – u. a. an der Staatsoper Wien, in den USA und in Südamerika – leitete der in Harvard promoviert­e Lano dann mit Vorliebe italienisc­he Opern, etwa Verdis „Maskenball“und Puccinis „Tosca“. wohi

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