Zeit der Sternschnuppen
Im Juli rückt Jupiter an den östlich stehenden Saturn heran
Jena. Im Juli beherrschen die größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter und Saturn, den Nachthimmel. Mitte Juli stehen sie im Sternbild Schütze der Sonne gegenüber. Diese Stellung nennt man Opposition. Wenn die Sonne im Nordwesten unter den Horizont sinkt, erscheinen Jupiter und Saturn im Südosten. Jupiter rückt an den etwas östlicher befindlichen Saturn heran. Es ist spannend, die Annäherung beider Riesenplaneten zu verfolgen. Jupiter ist der schnellere Planet: In 12 Jahren umrundet er einmal die Sonne, während Saturn dafür fast 30 Jahre benötigt.
Der Durchmesser von Jupiter ist 11 Mal größer als der Erddurchmesser, der des Saturn 10 Mal. Jupiter dreht sich von allen Planeten am schnellsten: Ein Jupitertag dauert nur knapp 10 Stunden. Auch Saturn zählt zu den schnell rotierenden Planeten. Eine Saturnumdrehung erfolgt in 10 Stunden und 30 Minuten. Wegen ihrer raschen Rotation sind beide Riesenplaneten stark abgeplattet.
Wie Aufnahmen von Raumsonden zeigen, setzt sich der Saturnring aus vielen Hundert einzelnen Ringen zusammen, was Saturn den Beinamen „Herr der tausend Ringe“eingebracht hat. Das Saturnring-system ist ein relativ junges Gebilde: Während Saturn und die anderen Planeten vor 4,6 Milliarden Jahren aus einer gewaltigen Gas- und Staubscheibe gebildet wurden, ist der Saturnring erst hundert Millionen Jahre alt.
Jupiter strahlt in einem hellen, glänzend weißen Licht und übertrifft alle anderen Sterne am Nachthimmel, bis ihm morgens die noch hellere Venus Konkurrenz macht. Zurzeit ist unser innerer Nachbarplanet Morgenstern. Bereits am 10. Juli strahlt Phosphoros, so wird der Morgenstern auch genannt, in maximalem Glanz. Damit übertrifft Venus auch Jupiter und Mars bei weitem an Helligkeit.
Zu Monatsbeginn geht Venus um 3.30 Uhr im Nordosten auf, Ende Juli schon zwei Stunden früher. Am 12. zieht Venus nur zwei Vollmondbreiten nördlich an Aldebaran, dem rötlichen Hauptstern des Stieres, vorbei.
Ende Juli erscheint auch der flinke Merkur auf der morgendlichen Himmelsbühne. Gute Sicht vorausgesetzt lässt sich Merkur ab dem 26. in der Morgendämmerung knapp über dem Nordosthorizont erspähen.
Vom 12. Juli bis Mitte August sind die Meteore des Sternschnuppenstromes der Aquariden zu erwarten. Zum Maximum in der Nacht vom 28. auf 29. tauchen etwa 20 bis 30 Sternschnuppen auf. Sie dringen mit mittlerer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Sekunde - das sind 144 000 Kilometer pro Stunde - in die Lufthülle der Erde ein und verglühen.
Die Vollmondphase tritt am 5. um 6.44 Uhr im Sternbild Schütze ein. Der Vollmond strahlt dabei in der Nähe der Planeten Jupiter und Saturn.