Jugendreisen
Jugendreisen sind nicht nur Freizeit, sondern auch pädagogisch wichtig. Warum?
Kinder und Jugendliche lernen einen erheblichen Teil ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen außerhalb des formalen Rahmens im Schulbetrieb. Kinder- und Jugendreisen sind Orte von nonformalen und informellen Bildungsprozessen. Wenn man Bildung nicht mit dem Korsett von Schulunterricht betrachtet liegt das Ziel von Bildung in der Entwicklung von jungen Menschen hin zu autonomen und reflektierenden Individuen. Speziell im Kontext des Reisens können Erfahrungen außerhalb des Alltags gemacht werden, junge Menschen können Unterschiedlichkeiten in anderen Kulturen erleben, sich selbst in der Dynamik von Gruppen wahrnehmen und auch neue Rollen ausprobieren.
Was lernen dort junge Menschen, was sie in der Schule oder mit den Eltern nicht lernen? Auf Reisen müssen Kinder und Jugendliche Verantwortung für sich und Mitreisende übernehmen. Da sie ohne die Eltern stattfinden, wächst die Selbstverantwortung enorm. Die Wirkung des Handelns wird meist viel direkter erfahrbar. Die Settings sind oft so gestaltet, dass sie neue Erfahrungen zulassen, in den gehandelt werden muss. Auf der anderen Seite wird alles für die Sicherheit getan, damit die Erfahrungen nicht zu unnötigen Risiken führen. An den Reisezielen wird die Umgebung von den Jugendlichen erkundet und sie eignen sich diese Räume neu an.
Die Branche steht derzeit quasi vor dem Aus. Was würde kurzfristig helfen?
Aktuell würden Ausfallzahlungen über die schwierigste Zeit helfen. Dauerhaft wäre es wichtig die Anbieter im Kinder- und Jugendreisen finanziell zu unterstützen und Reisen, sobald es die Rahmenbedingungen wieder zulassen, zu ermöglichen.