Warum gibt es laute Kritik?
Greenpeace-geschäftsführer Martin Kaiser bezeichnete das Gesetz als „historischen Fehler“. „Denn es verfehlt den eigentlichen Zweck: den Schutz der Menschen vor den dramatischen Auswirkungen der Klimakrise“, sagte Kaiser. Grünenchefin Annalena Baerbock bemängelte, der Ausstieg komme viel zu spät. Die Bundesregierung sei an entscheidenden Stellen vom Konzept der Kohlekommission abgewichen. Ein Ausstieg sei aus Gründen des Klimaschutzes bis 2030 möglich und nötig. Fraktionsvize Oliver Krischer erklärte, es sei den Grünen nicht leichtgefallen, gegen das Gesetz zum Ausstieg zu stimmen, „weil wir seit unserer Gründung als Partei für diesen Schritt gekämpft haben“. Doch es gebe zu viele Mängel. Viele Kraftwerke würden viel zu spät abgeschaltet.
Der WWF Deutschland kritisierte, die Co2-emissionen der Kohleverstromung blieben sehr hoch. Gegenüber dem Kompromiss der Kohlekommission werden bis zu 130 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich emittiert. Die Hälfte aller Braunkohlekraftwerke solle erst nach 2030 vom Netz gehen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) begrüßte das Gesetz als „wichtigen Meilenstein in der deutschen Energiepolitik“.