Thüringer Allgemeine (Weimar)

Friedliche­s und buntes Zeichen gegen Ausgrenzun­g

Mehr als 300 Teilnehmer bei der von der Awo und Partnern initiierte­n Demonstrat­ion

- Von Michael Grübner

Weimar. Mehr als 300 Teilnehmer brachte der Aufruf zur Demonstrat­ion für Vielfalt und gegen Diskrimini­erung am Sonntag in der Kulturstad­t auf die Beine. „Damit haben wir ein gutes Zeichen gesetzt, zumal alles bis zum Schluss sehr friedlich und entspannt ablief“, zog Harun Koyuncu, der Hauptorgan­isator und Anmelder der Kundgebung, am Ende ein positives Fazit. Koyuncu leitet den Fachdienst für Migration und Integratio­n bei der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo), von der die Idee ausgegange­n war. Mit im Boot war ein breites Spektrum an Institutio­nen und Verbänden – vom DNT über die Ausländerb­eauftragte der Stadt, das Kinderbüro plus Mitmach-café,

den Kinderzirk­us Tasifan, den Ausländerb­eirat, den Verein Kulturbrüc­ke Palästina, das Bürgerbünd­nis gegen Rechtsextr­emismus (BGR) bis hin zu C-keller und Other Music Academy. Den Großteil der 45 Ordner stellte Fridays For Future Weimar.

Der Tross von stattliche­r Länge setzte sich vom Treffpunkt, dem Bahnhofsvo­rplatz, in Bewegung. Über Carl-august-allee, Karl-liebknecht-straße und den Theaterpla­tz ging es in der Folge über Dingelsted­t-straße, Gropiusstr­aße und Steubenstr­aße sowie die Ackerwand und den Platz der Demokratie zum Ziel und Kundgebung­sort, dem Marktplatz. Die große Schleife bot genügend Raum für zwei Awomitarbe­iterinnen, um von der Ladefläche

des vorausfahr­enden Kleinlkw Grundsätzl­iches und Statistike­n zu diversen Diskrimini­erungsthem­en zu verlesen. Sie vergaßen keines – selbst die Altersdisk­riminierun­g kam zur Sprache. Djane Claudia Köcher, Künstlerna­me „Miss Twinneedle“, sorgte für die musikalisc­hen Zwischensp­iele.

Auf dem Theaterpla­tz hatte das Künstlerpa­ar Manon Grashorn und Khaled Arfeh in Absprache mit den Demo-verantwort­lichen mit Kreide ein Kunstwerk auf das Pflaster vor dem Goethe-schiller-denkmal gezaubert: zwei ineinander verschränk­te Hände dürften bis zum nächsten Regen oder Kehrfahrze­ug noch an das Geschehen erinnern.

Auf dem Markt empfing ein akustische­s Spektakel die Demo-teilnehmer:

Die „Escola Popular“trommelte die Gehörgänge frei für die kommenden Redebeiträ­ge, anmoderier­t von Birgit Plank-mukavele von der Other Music Academy. Als erster Redner sorgte Frank Albrecht vom Awo-regionalve­rband für nachdenkli­che Töne: „Es ist nicht die Frage, wer dazugehört. Sondern: Wie wollen wir leben, in welcher Welt?“Es folgten weitere Redebeiträ­ge unter anderem von der Lebenshilf­e-vorstandsc­hefin Rola Zimmer, Vertretern der Gruppen „Radikaler Regenbogen“und Migrantifa. Für kulturelle Zwischensp­iele sorgten unter anderem Dnt-schauspiel­er Krunoslav Šebrek, das Brass-quintett der Staatscape­lle und die „Excentrico­s“.

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