Friedliches und buntes Zeichen gegen Ausgrenzung
Mehr als 300 Teilnehmer bei der von der Awo und Partnern initiierten Demonstration
Weimar. Mehr als 300 Teilnehmer brachte der Aufruf zur Demonstration für Vielfalt und gegen Diskriminierung am Sonntag in der Kulturstadt auf die Beine. „Damit haben wir ein gutes Zeichen gesetzt, zumal alles bis zum Schluss sehr friedlich und entspannt ablief“, zog Harun Koyuncu, der Hauptorganisator und Anmelder der Kundgebung, am Ende ein positives Fazit. Koyuncu leitet den Fachdienst für Migration und Integration bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo), von der die Idee ausgegangen war. Mit im Boot war ein breites Spektrum an Institutionen und Verbänden – vom DNT über die Ausländerbeauftragte der Stadt, das Kinderbüro plus Mitmach-café,
den Kinderzirkus Tasifan, den Ausländerbeirat, den Verein Kulturbrücke Palästina, das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus (BGR) bis hin zu C-keller und Other Music Academy. Den Großteil der 45 Ordner stellte Fridays For Future Weimar.
Der Tross von stattlicher Länge setzte sich vom Treffpunkt, dem Bahnhofsvorplatz, in Bewegung. Über Carl-august-allee, Karl-liebknecht-straße und den Theaterplatz ging es in der Folge über Dingelstedt-straße, Gropiusstraße und Steubenstraße sowie die Ackerwand und den Platz der Demokratie zum Ziel und Kundgebungsort, dem Marktplatz. Die große Schleife bot genügend Raum für zwei Awomitarbeiterinnen, um von der Ladefläche
des vorausfahrenden Kleinlkw Grundsätzliches und Statistiken zu diversen Diskriminierungsthemen zu verlesen. Sie vergaßen keines – selbst die Altersdiskriminierung kam zur Sprache. Djane Claudia Köcher, Künstlername „Miss Twinneedle“, sorgte für die musikalischen Zwischenspiele.
Auf dem Theaterplatz hatte das Künstlerpaar Manon Grashorn und Khaled Arfeh in Absprache mit den Demo-verantwortlichen mit Kreide ein Kunstwerk auf das Pflaster vor dem Goethe-schiller-denkmal gezaubert: zwei ineinander verschränkte Hände dürften bis zum nächsten Regen oder Kehrfahrzeug noch an das Geschehen erinnern.
Auf dem Markt empfing ein akustisches Spektakel die Demo-teilnehmer:
Die „Escola Popular“trommelte die Gehörgänge frei für die kommenden Redebeiträge, anmoderiert von Birgit Plank-mukavele von der Other Music Academy. Als erster Redner sorgte Frank Albrecht vom Awo-regionalverband für nachdenkliche Töne: „Es ist nicht die Frage, wer dazugehört. Sondern: Wie wollen wir leben, in welcher Welt?“Es folgten weitere Redebeiträge unter anderem von der Lebenshilfe-vorstandschefin Rola Zimmer, Vertretern der Gruppen „Radikaler Regenbogen“und Migrantifa. Für kulturelle Zwischenspiele sorgten unter anderem Dnt-schauspieler Krunoslav Šebrek, das Brass-quintett der Staatscapelle und die „Excentricos“.