Mal faul, meist aber überaus fleißig
Jussi Adler-olsen feiert 70. Geburtstag
Kopenhagen. Als Jussi Adler-olsen (Foto) ans Telefon geht, ist der dänische Bestseller-autor dabei, ein großes Sommerhaus für seine Familie zu renovieren. „Ich bin gerade Heimwerker. Das bringt gute Muskeln und meinem Gehirn eine Menge Sauerstoff, das kann mir nur guttun“, sagt der Schriftsteller vor seinem 70. Geburtstag an diesem Sonntag. Und der nächste Roman? „Nun ja, die meiste Zeit bin ich nicht am Schreiben. Dann genieße ich das Leben. Das ist es, was eine faule Person tun kann.“
Für eine „faule Person“ist der Däne in den vergangenen Jahren überaus fleißig gewesen – zum Beweis dafür reicht ein Blick auf die Bestsellerlisten oder in den Buchladen: Regelmäßig findet sich dort ein neuer Adler-olsen in prominenter
Auslage, vor allem seine Krimis über den grummeligen Ermittler Carl Mørck haben Millionen Fans in Dutzenden Ländern gefunden. Insgesamt hat Adler-olsen weltweit etwa 24 Millionen Exemplare seiner Bücher verkauft, davon allein 9,5 Millionen in Deutschland.
Und seine Fans können beruhigt sein: Wenn Jussi Adler-olsen 70 Jahre alt wird, dann bedeutet das für ihn weder den Rückzug ins Private noch ein Ende seiner Erfolgsreihe. Mindestens zwei Mørck-krimis soll es in der dann zehnteiligen Serie noch geben, Veröffentlichungstermine stehen noch nicht fest.
An „Nummer neun“– so bezeichnet Adler-olsen den anstehenden neuen Fall für Mørck – hat der Autor fleißig in seiner Ferienwohnung in Spanien gearbeitet. Dann warf Corona alles durcheinander.
„Ich war bis zum 29. Februar in Barcelona. Drei Tage nach unserer Rückkehr nach Hause habe ich mich schrecklich krank gefühlt“, berichtet er. Auch seine Frau Hanne sei erkrankt. Zwei, drei Wochen sei das so gegangen, und er sei sich sicher, Corona gehabt zu haben – auch wenn ein Test jüngst negativ ausgefallen sei. Danach wieder auf die Beine zu kommen, sei alles andere als einfach gewesen. Statt in Barcelona schreibt er nun in seinem Sommerhaus im Norden der dänischen Region Seeland. dpa