Erfurts grünes Band
Der Norden von Erfurt ist seit Jahrzehnten von Plattenbausiedlungen geprägt. Der Süden gilt seit eh und je als gehobene Wohngegegend voller Villen und gründerzeitlicher Wohnhäuser. In der Altstadt wiederum stechen mittelalterliche und frühneuzeitliche Bauten hervor. Und doch sind diese ach so unterschiedlichen Viertel untrennbar durch ein Band verbunden, durch ein grünes Band. Und das ist der von Tausenden Bäumen bestandene Spazierund Radweg entlang der Gera.
Der bereits am Rennsteig beginnende Gera-radweg erreicht das hier noch ländlich geprägte Stadtgebiet von Erfurt am Schloss Molsdorf. Im Bereich des Dreienbrunnenbades berührt er erstmals die Innenstadt. Von nun an geht es durch herrliche Parkanlagen gen Altstadt und dort vorbei an der Krämerbrücke und dem Augustinerkloster sowie durch ein malerisches Viertel namens Venedig.
Kurz darauf, im Bereich des Nordparks, beginnt die Gera-aue. Nominell gesehen radelt und spaziert man von nun an durch Plattenbausiedlungen im Norden der Stadt. Tatsächlich bewegt man sich aber durch einen teils mehrere Hundert Meter breiten Grünzug entlang der Gera. Große Spielplätze gibt es hier, Sportanlagen und ein Freibad.
Die Landeshauptstadt Erfurt möchte durch die Entwicklung eines zusammenhängenden Grünzugs entlang des westlichen Geraufers das
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Wohnumfeld im bevölkerungsreichen Erfurter Norden dauerhaft aufwerten. Dabei werden auf einer Länge von circa vier Kilometern, vom Nordpark bis zum Kilianipark, bereits bestehende Grünanlagen erweitert und durch neu gewonnene Parkanlagen zu einem großen, zusammenhängenden Landschaftspark verwebt – der Gera-aue.
Bis zur Bundesgartenschau des Jahres 2021 möchte die Stadt dieses ohnehin schon grüne Band im Bereich der Gera-aue weiter aufwerten. Eine „Art englischer Landschaftspark“werde entstehen, schwärmt der zuständige Planungschef. Dem Vorhaben fielen zwar etliche Bäume zum Opfer. Zum Ausgleich wird indes der teils künstlich geregelte Flusslauf renaturiert; natürlich gibt es auch Hunderte Ausgleichspflanzungen.