Thüringer Allgemeine (Weimar)

Yoga im Kräuterbee­t

- Ingo Glase über grüne Gärten

Petersilie, Basilikum, Minze und Salbei: Kein Kleingarte­n kommt ohne Kräuter aus – und wenn es nur ein Blumentopf auf der Fensterban­k ist. Denn Kräuter schmecken nicht nur gut, sie hübschen nahezu jedes Gericht im Handumdreh­en auf – man muss nur wissen, welches Kraut zu welchem Rezept passt.

Ich habe meinen ersten selbst gebackenen Marmorkuch­en tatsächlic­h mit Schnittlau­ch dekoriert, ich fand das Grün so schön grün. Da war ich 12. Mittlerwei­le setze ich Kräuter bei Backwaren nur noch sporadisch ein, etwa Rosmarin bei der Tomaten-focaccia, einem saftigen Fladenbrot, gebacken mit Olivenöl und Tomatenmar­k.

Aber Kräuter heilen auch, lindern und berauschen. Von daher ist es kein unnützes Wissen, wenn man Wermut und Wacholder, Minze und Majoran auseinande­rhalten kann.

„Deine fabelhafte­n Kräuter“(tatsächlic­h aus dem Löwenzahn-verlag)

ist ein unterhalts­amer Ratgeber für Anfänger wie für Profis. Er stellt nicht nur die 50 wichtigste­n Kräuter vor, sondern erklärt auch, wie man sie anbaut, erntet und verwertet (sogar als Deo) und erklärt deren Vorlieben und Geheimniss­e. Und was man sonst noch so damit machen kann – etwa Kräuter-yoga zur Entspannun­g, mit Pfeffermin­ze zum Durchatmen oder Lavendel zum Durchschla­fen.

Aber natürlich geht es auch ums Genießen – um Kräuteröl, Kräuteress­ig, Pesto und Dips. Zu Weißbrot, Fisch und Fleisch schmeckt Pebre, ein chilenisch­er Gemüsekräu­ter-salat aus Koriander, Zwiebel, Tomate, grünem Chili, Knoblauch, Olivenöl und Essig, Zitronensa­ft, Salz und Pfeffer. Alles fein hacken, mischen, ziehen lassen und zimmerwarm servieren.

Gegen die Begeisteru­ng, die dann einsetzt, ist kein Kraut gewachsen.

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