Da brennt nichts an: Fünf Pfannen im Test
Antihaftbeschichtungen sollen das Kochen und Braten erleichtern. Wie gut das klappt und wie lange sie halten
Berlin. Antihaftbeschichtungen sollen das Kochen und Braten vereinfachen. Doch sind alle beschichteten Produkte gleich gut? Um das herauszufinden, hat IMTEST, das Verbrauchermagazin der Funke Mediengruppe, fünf Modelle – geeignet für alle Herdarten – getestet.
Pfanne ist nicht gleich Pfanne
Die glänzende, dunkle Innenseite ist ein Hinweis für die Spezialbeschichtung, die das Anhaften von Speisen verhindern soll. Die Oberfläche
ist meist glatt, manchmal leicht rau. Die Art der Versiegelung ist unterschiedlich und oft geheim: von reinem Polytetrafluorethylen, bekannt als „Teflon“, bis zu Mischformen mit Keramikbestandteilen, Siliziumkarbid oder Diamantpartikeln ist vieles möglich.
Die Pfannenkörper selbst bestehen in der Regel aus Aluminium oder Edelstahl – so auch die Testkandidaten. Die Form der Ränder variiert zwischen steil und schräg, und die Innendurchmesser liegen zwischen 20 (Berndes) und 24 Zentimetern (Tefal). Der Boden der
Pfanne von Tefal sticht aber noch aus einem anderen Grund hervor: Er hat einen Indikator integriert, der die ideale Brattemperatur anzeigt. Ein Eieruhr-symbol, mittig im Boden, verblasst bei knapp 200 Grad Celsius. Das ist das sichere Zeichen: Jetzt kann es losgehen.
Handhabung und Gewicht
Die Pfannengriffe zeigen bei Gestaltung und Materialkombination deutliche Unterschiede. Die Pfanne von Zwilling etwa weist einen rutschfesten Silikonbereich auf, der in den Stiel eingearbeitet wurde.
Eine Art Kunststoffschutzhaken soll hingegen bei der Fissler-pfanne verhindern, dass die Finger zu dicht an den heißen Pfannenkörper rutschen – insbesondere dann, wenn sich Köche und Köchinnen das schwungvolle Wenden zutrauen.
Die sichere Handhabung der Pfannen wird aber auch durch das Gewicht bestimmt. Das reicht im Testfeld von etwa 1050 Gramm (Berndes) bis hin zu 1800 Gramm (Fissler). Für den täglichen Hausgebrauch gilt: Je leichter, desto besser. Schließlich kommt zum Pfannengewicht noch der Inhalt hinzu, und das kann bei diesen Volumen gern zweieinhalb Kilogramm oder mehr ausmachen. Der routinierte Umgang mit so viel Heißem erfordert dann eine Menge Muskelkraft.
Bratversuche und Langzeittests
Der Test umfasste Messungen zur Wärmeleitfähigkeit, Hitzeentwicklung am Griff, Wärmespeicherfähigkeit, Hitzeverteilung am Pfannenboden sowie verschiedene Bratversuche bei mittleren und hohen Temperaturen. Zur Simulierung einer Langzeitnutzung standen alle Pfannen 50 Minuten lang auf einer rotierenden Ebene – gefüllt mit Stahlstiften und gekerbtem Bleischrot. Weiterhin mussten die Beschichtungen einen Kratztest überstehen, bei dem eine mit 1200 Gramm beschwerte Gabel über den Pfannenboden gezogen wurde. Je nach Beschichtungsart waren Beschädigungen kaum erkennbar (Fissler, Berndes), zum Teil aber auch ausgeprägt (Tefal, Zwilling). Nach diesen Abnutzungssimulationen hat IMTEST erneut Pfannkuchen und Fleisch gebraten. Erstaunlich: Das klappte bei allen Testkandidaten immer noch gut.
Doch auch wer die Pfannen pfleglich behandelt, muss damit rechnen, dass die Beschichtungen auf Dauer ihre Antihafteigenschaften verlieren. Bei beschädigter Beschichtung ist eine Verwendung allein schon aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu empfehlen. Um sie darum möglichst lange zu erhalten, sollte man die Pfannen nicht im Geschirrspüler reinigen, nie die harte Seite eines Topfschwammes benutzen und nicht mit Metallbesteck in der Pfanne arbeiten.
Fazit
Auch wenn die Pfanne „Adamant Premium“von Fissler die schwerste im Testfeld ist, kann sie den Gesamtsieg für sich verbuchen. Ausstattung, Robustheit, Brat- und Wärmeleiteigenschaften sind bei diesem Modell beinahe sehr gut. Vergleichsweise weiche Beschichtungen wie bei Tefal und Zwilling müssen sehr vorsichtig genutzt werden.