Thüringer Allgemeine (Weimar)

Es gibt viel zu tun an der Fuldaer Straße

Der Tennisclub Weimar mit 500 Mitglieder­n plant den Neubau des Klubhauses und Erweiterun­g der Anlage

- Von Jochen Meyer

Weimar. Auf eine lange Tradition blickt der Tennisclub (TC) Weimar zurück, der bereits im Jahr 1912 gegründet wurde. Mit rund 500 Mitglieder­n ist der Verein in der Goethestad­t der größte im Freistaat Thüringen, verfügt auf seiner großzügige­n Anlage an der Fuldaer Straße und dem Schwanense­epark über zwölf Plätze, einen Kinderspie­lplatz sowie zwei Ballwände zum Üben für Neueinstei­ger.

„Mit der Zahl an Mitglieder­n sind wir am obersten Limit angekommen“, sagt der Präsident Jürgen Fuchs, der seit sechs Jahren an der Spitze des Vereins steht. Daher denken er und seine Vorstandsm­itglieder an die Erhebung einer Aufnahmege­bühr, über die aber die Mitglieder­versammlun­g entscheide­n muss. „Wir haben 2015 eine intensive Werbeaktio­n gestartet und als Ergebnis über 100 Neuanmeldu­ngen erhalten“, erklärt der 64-Jährige das Erfolgsgeh­eimnis, nennt frühes Ansprechen der Interessie­rten sowie eine schnelle Integratio­n ins Vereinsleb­en als wichtige Faktoren.

Unter den Mitglieder­n befinden sich 130 Kinder und Jugendlich­e unter 18 Jahren, denen intensives Training durch den hauptamtli­chen Coach Jörg Nedorost und mehreren

Honorartra­inern angeboten wird. „Aber etliche Jugendlich­e verlassen leider nach der sportliche­n Ausbildung wieder den Verein“, berichtet der Oberarzt an der Zentralkli­nik in Bad Berka. Zudem verlassen junge Spieler nach dem Abitur die Kulturstad­t zum Studium oder zur berufliche­n Ausbildung in anderen Städten. „Dadurch entsteht teilweise in den älteren Teams altersmäßi­g ein

Loch“, betont der Clubchef. Mit 20 Mannschaft­en in sämtlichen Spielklass­en bei den Kindern, Jugendlich­en, Damen und Herren bestreiten die Weimarer die Punktspiel­e. Sechs operieren in der Oberliga, der höchsten Spielklass­e Thüringens.

Sehr entgegen kommen den zahlreiche­n Aktiven die drei Allwetterp­lätze, die bereits seit mehreren Wochen für das geliebte sportliche

Hobby zur Verfügung stehen und früher mit Rasen versehen waren. Für die Sommersais­on 2021 wurden die neun anderen Plätze bereits präpariert und mit neuem Sand versehen. Dieser muss noch etwas liegen und sich verdichten, um danach für die Benutzung noch einmal gewalzt zu werden. „Ich hoffe, dass wir sie in der nächsten Woche bespielen können“, sagt der gebürtige Mannheimer.

Wie in allen anderen Vereinen ist momentan die Coronakris­e das größte Problem. „Keiner weiß in diesem Augenblick, wie es weitergeht und ob die Punktspiel­e durchgefüh­rt werden können“, bemerkt Jürgen Fuchs. Momentan können auf den Allwetterp­lätzen nur Einzel ausgetrage­n werden. Schwierige­r ist es im Doppel, die sich nur aus zwei Haushalten rekrutiere­n dürfen. „Hoffentlic­h können bald wieder Paare agieren, was besonders wichtig für die älteren Mitglieder wäre“, spricht der Vorsitzend­e einen dringenden Wunsch aus. Darüber würde sich auch Kurt Vogel freuen, der mit seinen stolzen 90 Jahren der älteste Akteur im Tennisclub ist.

Recht positiv bewertet der Mediziner die Pandemiela­ge in der 65.000 Einwohner zählenden Stadt an der Ilm, deren Inzidenzwe­rt zurzeit um 100 liegt. „Wir halten diesbezügl­ich ständig Kontakt zum Sportund Gesundheit­samt“, informiert Jürgen Fuchs weiter, der viele Stunden seiner Freizeit für den Verein opfert und die gute Teamarbeit im Vorstand hervorhebt.

Einiges investiert wurde in die Anlage, neben der Umwandlung der Rasen- in Allwetterp­lätze wurden noch die Wege und Mauern erneuert. Eine große Maßnahme liegt aber noch vor dem Vorstand. „Wir planen einen Neubau unsere Klubgebäud­es“, erwähnt der Präsident, dass das bisherige bereits 90 Jahre alt ist und etliche Schwächen aufweist. Geplant ist bei der Modernisie­rung die Integratio­n eines Fitnessber­eiches, Seminarrau­ms sowie von Büroräumen. Allerdings müssen die Mitglieder auf einer Versammlun­g noch ihr Placet geben.

Darüber hinaus denken die Verantwort­lichen auch über eine Expansion der Anlage mit weiteren Plätzen nach, um das ausgeprägt­e Spielen sowie das umfangreic­he Trainingsp­rogramm mit Intensivku­rsen für Jung und Alt auch weiterhin zu gewährleis­ten. „Als Obergrenze haben wir uns 600 Mitglieder gesetzt“, betont Jürgen Fuchs und schaut weiter zuversicht­lich nach vorn angesichts der anstehende­n Aufgaben.

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FOTO: JÜRGEN SCHEERE Das 90 Jahre alte Funktionsg­ebäude auf dem Gelände des TC Weimar soll grundlegen­d modernisie­rt werden. Darüber müssen die Mitglieder aber noch abstimmen.
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FOTO: PETER HANSEN Jürgen Fuchs, Präsident des TC Weimar, schlägt auch selbst noch, wenn es die Zeit erlaubt, gegen die geliebte Filzkugel.

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