„Wir öffnen die Buga definitiv am Freitag“
Erfurts Oberbürgermeister will sich vom möglichen neuen Infektionsschutzgesetz nicht bremsen lassen. Zumindest drei Tage
Das Wort eventuell vermeidet Andreas Bausewein. Er möchte als Oberbürgermeister von Erfurt die Zweifel, dass die Eröffnung der Bundesgartenschau verschoben wird, nicht vergrößern. Trotz Infektionsschutzgesetz, das der Bundestag wahrscheinlich am Mittwoch verabschiedet, sagt er: „Wir öffnen die Buga definitiv am Freitag.“Denn Notbremse und Regelungen in der Pandemie würden dann wohl erst ab Montag gelten. Insofern könnte man zumindest drei Tage lang zeigen, „dass wir da sind“. Allerdings mit Einschränkungen: So dürfen nur 15.000 Besucher die beiden kostenpflichtigen Ausstellungsmit flächen – die Ega und den Petersberg – betreten. Die Hallen bleiben geschlossen, eine Voranmeldung ist online notwendig. Noch hofft der Spd-politiker, dass dann ab Montag nicht schon wieder die komplette Schließung erfolgen muss. „Ich baue nach wie vor darauf, dass das Gesetz grundsätzlich Ausnahmen für botanische Gärten enthält – ohne Lex Buga.“Er sei diesbezüglich
Ministerpräsident Ramelow und Parteikollegen aus der Bundestagsfraktion ständig im Austausch. „Wir müssen den Bürgern nach über fünf Monaten Lockdown eine Perspektive bieten und auch mal wieder Freude schenken.“Und das, so Bausewein, sollte im Freien gut möglich sein. „Ich kann versichern, dass sich auf der Grundlage unseres Sicherheits – und Hygienekonzepts auf den Außenflächen niemand anstecken wird.“
Es könne nicht sein, dass Parkanlagen überall zu Recht offen sind, aber das für Ega und Petersberg nicht gelte. Sollte die Eröffnung dennoch komplett auf ungewisse Zeit verschoben werden – eine endgültige Entscheidung darüber fällt wohl erst Donnerstag – kündigt er eine Rechnung an. „Diese schreibe ich an Frau Merkel und bringe diese dann persönlich ins Bundeskanzleramt nach Berlin. “
Die Buga in Erfurt, die Stadt hatte am Montag eine Inzidenz von 163, ist die zweite in Thüringen nach der Schau im Jahr 2007 in Gera und Ronneburg. Sie ist vom 23. April bis zum 10. Oktober geplant. Bisher wurden etwa 30.000 Dauerkarten verkauft. Begleitend wollen sich ab Freitag zudem 25 Außenstandorte in Thüringen präsentieren.