Konkurrenz für Maaßen in Südthüringen
Vorschlag durch Suhler Verband wahrscheinlich
Erfurt/suhl. Konkurrenz für Hansgeorg Maaßen: Der Suhler Cdukreisverband plant, Hans-arno Simon aus Erfurt als Kandidaten für den Bundestag im Südthüringer Wahlkreis 196 zu empfehlen. „Er hat sich beworben und er erfüllt die Voraussetzungen“, sagte der amtierende Vorsitzende Martin Kummer dieser Zeitung. „Ich werde dafür plädieren, dass er auf der Wahlkreisversammlung am 30. April von einem unserer Delegierten offiziell vorgeschlagen wird.“
Simon soll gegen den früheren Bundesverfassungsschutzchef antreten, der von den Kreisverbänden Schmalkalden-meiningen und Hildburghausen unterstützt wird. Auch im Landkreis Sonneberg gab es bislang überwiegend Zustimmung für Maaßen, der sich dort am Montag vorstellen wollte.
Damit scheint dem Ex-verfassungsschützer eine Mehrheit sicher zu sein; Suhl stellt nur vier der 43 Delegierten. „Ich bin Realist genug, dass ich eher Außenseiterchancen
habe“, räumte Simon ein. Aber bei einer geheimen Wahl wisse man nie, zumal es gegen Maaßen auch Vorbehalte gebe. „Das Mindeste, das ich erreichen will, ist, dass es danach nicht heißt, wir hatten ja keine Alternative.“
Simon, 63, stammt aus dem Rheinland. Er zog 1991 nach Thüringen, bis 1997 wohnte er in Suhl, seitdem lebt er in Erfurt und arbeitet als Regierungsdirektor bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Nach eigenen Angaben trat er 1974 der CDU bei und ist Mitglied im Landesvorstand der Christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft.
Laut dem amtierenden Kreischef Kummer gibt es außer Simon noch drei andere Bewerbungen.
Maaßen, 58, war ab 2012 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutzes. Er wurde 2018 in den Ruhestand versetzt, nachdem er aus Sicht von Teilen der Bundesregierung die rechte Ausschreitungen nach einer Demonstration in Chemnitz relativiert hatte.