Was will Friedrich Merz?
Der Cdu-rebell startet sein Comeback
Arnsberg. Friedrich Merz spürt Rückenwind. Zwölf Jahre nach seinem Ausstieg aus dem Bundestag startet der ehemalige Vorsitzende der Cdu/csu-fraktion nun sein Comeback als konservativer Rebell aus dem Sauerland. Diesmal sogar ziemlich erfolgversprechend: Rund 72 Prozent der Delegierten haben ihn zum Direktkandidaten des Wahlkreises gewählt. Und da seine Heimat seit jeher eine Cdu-hochburg 18 Uhr: Der Cdu-bundesvor- ist, steht so gut wie fest: Der 65Jährige stand schaltet sich digital zusam- wird im Herbst wieder in men. Ihm gehören 47 stimmberech- den Bundestag einziehen. tigte und zwölf beratende Mitglieder Und dann? Was will Friedrich an. Im Gegensatz zur Vorwoche Merz? Bestimmt nicht schweigend kommt es zu einer heftigen Diskus- seine Zeit als Hinterbänkler verbringen, sion. Sachsen-anhalts Ministerprä- sondern weiter unbequeme sident Reiner Haseloff spricht von Dinge aussprechen. Zum Beispiel „einer klaren Präferenz im Osten“- solche wie bei seiner Rede vor für Söder. Auch Bundeswirtschafts- den Delegierten in Arnsberg: „Die minister Peter Altmaier, Landwirt- CDU hat ihren Kompass verloren, schaftsministerin Julia Klöckner die Wähler wissen nicht mehr, wofür und der saarländische Ministerprä- wir eigentlich stehen“, kritisierte sident Tobias Hans stellen sich Merz. gegen den CDU-CHEF. Heißt: Mit ihm im Parlament soll
21 Uhr: Baden-württembergs alles anders werden. Also besser. CDU-CHEF Thomas Strobl wirbt Der Sauerländer will den Sumpf im klar für Laschet – wie zuvor schon Konrad-adenauer-haus und der Bundesverteidigungsministerin An- Bundesregierung trockenlegen. negret Kramp-karrenbauer, Schles- Dass viele in der Fraktion angesichts wig-holsteins Ministerpräsident seiner Rückkehr die Hände Daniel Günther und andere. Meh- über dem Kopf zusammenschlagen, rer Teilnehmer fordern, die Abstim- motiviert ihn nur noch mehr. mung einer Kreisvorsitzendenkonferenz Die Übernahme eines Ministeramtes zu überlassen. Doch Laschet schließt er nicht aus: Selbst will noch am Abend eine Entschei- wenn er eine „Aufgabe in einer späteren dung. Das Ergebnis stand bis Re- Regierung wahrnehmen sollte“, daktionsschluss nicht fest. bliebe er ja der Abgeordnete für
Mehr zum Machtkampf unter: das Sauerland, sagt Merz. Also www.thueringer-allgemeine.de unterstützt er beim Kampf um die Kanzlerkandidatur nach wie vor Armin Laschet; von einem Regierungschef Markus Söder hätte er wohl nicht so viel zu erwarten.
Friedrich Merz sagt nicht nur unbequeme Dinge, er tut sie auch: Patrick Sensburg, seinem Gegenkandidaten und aktuellen Cdu-abgeordneten im Hochsauerland, hatte er Anfang des Jahres noch Unterstützung im Wahlkampf zugesagt. Jetzt kegelt er ihn aus dem Amt.
Berlin, 16 Uhr: