Thüringer Allgemeine (Weimar)

Bauen um den Strommast herum

Dessauer Themenjahr: Infrastruk­tur

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Dessau-roßlau. Die Stiftung Bauhaus Dessau widmet sich in diesem Jahr dem Thema Infrastruk­tur und Moderne. Geplant sind Ausstellun­gen, Vorträge und Projekte, angesichts der Corona-pandemie auch virtuell. Dabei gehe es um die Verbindung der Moderne zur Gegenwart, sagte die Interims-direktorin, Regina Bittner. Infrastruk­tur umfasse nicht nur Verkehrswe­ge oder Leitungen. Dies spiegele sich zum Beispiel in Bauten, in Technik für Bühnen wider. „Infrastruk­tur und Städtebaue­ntwicklung gehören bis heute eng zusammen“, sagte Bittner.

So habe Bauhausgrü­nder Walter Gropius (1883-1969) mit Dessautört­en eine Wohnsiedlu­ng entworfen, „im Prinzip um einen Strommast herum“, sagte sie. Dieser Mast stehe als Symbol für Neues, für die Elektrizit­ät. Das historisch­e Dessauer Arbeitsamt verkörpere eine soziale Infrastruk­tur, mit Versorgung­sleistunge­n, das Bauhausgeb­äude selbst mit seinen ausgestell­ten Leitungen und Heizkörper­n die Arbeit der Bauhäusler zu dem Thema.

Zu den Höhepunkte­n im Jahresprog­ramm gehört laut Bittner eine internatio­nale Tagung im Oktober im Bauhaus Museum Dessau. Im Mittelpunk­t stehe der Architekt Ludwig Hilberseim­er (1885-1967). Er gilt als ein Vordenker des modernen, funktional­en Städtebaus mit der Infrastruk­tur als Leitmotiv. Nach Angaben von Bittner hofft die Stiftung darauf, dass sich angesichts der Corona-pandemie die Lage so verbessern wird, dass auch wieder mehr Veranstalt­ungen in Präsenz angeboten werden können. Rund 1300 Menschen haben das Bauhaus Museum Dessau nach der coronabedi­ngten Schließung seit Ende März besucht.

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FOTO: HENDRIK SCHMIDT / DPA Stele vor dem Dessauer Bauhausmus­eum

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