Thüringen bricht Fußball-saison ab
Nach Mehrheitsbeschlüssen des Fußball-verbandes wird die Spielzeit in allen Klassen annulliert. Carl Zeiss Jena und Meuselwitz tragen Pokalfinale aus
Erfurt. Die Fußball-saison in Thüringen wird abgebrochen. Das entschied der Vorstand des Thüringer Fußball-verbandes (TFV) am Montagabend. Mit deutlicher Mehrheit beschloss die Verbandsführung in einer Videokonferenz, die Spielzeit 2020/21 in allen Klassen zu annullieren. Es gibt damit keine Wertung. Die zum Zeitpunkt der Annullierung aktiven Mannschaften behalten für die Folgesaison 2021/22 den Startplatz in der jeweiligen Liga. Vom Beschluss ausgenommen sind die Landespokalwettbewerbe. Die Fußballkreise haben die Möglichkeit, eigene Regelungen für die Kreispokalwettbewerbe zu treffen.
Für eine Wertung der Punktspielrunden wäre laut den Durchführungsbestimmungen eine Spielanzahl von mehr als 50 Prozent erforderlich gewesen. Die kann angesichts des ruhenden Spielbetriebes bis Ende Juni nicht erreicht werden. Mehr als 70 Spiele fehlen dafür etwa in der Verbandsliga der Männer.
Mit der Annullierung gibt keine Absteiger. Und ebenfalls keine Aufsteiger. Doch räumt der TFV einem Verbandsligisten das Recht ein, in die fünfte Liga aufzusteigen, sofern ein Aufstiegsplatz für ein Thüringer Team bereitsteht. Der Platz wird in einer Qualifikationsrunde ermittelt.
Mit Wismut Gera, Schleiz, Arnstadt und Bad Langensalza hatten vier Klubs beim Nordostdeutschen
Fußball-verband (NOFV) die Zulassung für die Oberliga 2021/22 beantragt. Bis zum 25. Mai soll ein Modus für die Qualifikation festgelegt werden. Kann ein Aufsteiger nicht bis zum 21. Juni ermittelt werden, wird dem NOFV laut Beschluss keine Thüringer Mannschaft gemeldet.
Auch wenn Oberligist Fahner Höhe zuletzt noch heftig andere Lösungen gefordert hat, soll der Landespokal mit einem „Finale“zwischen den Regionalligisten Carl Zeiss Jena und Meuselwitz am 29. Mai am Finaltag der Amateure enden. Die 30 anderen Teams der dritten Hauptrunde scheiden aus. Aus dem Solidartopf erhalten sie eine Entschädigung von 2000 Euro. Im Vorfeld hatten 24 der 32 betroffenen Vereine für diese Variante gestimmt. Bei fünf nicht abgegebenen Stimmen kam von Fahner Höhe, dem FC Rot-weiß und Saalfeld Gegenwind. Sie wollten den Pokalwettbewerb unbedingt fortsetzen.
Für den Fall, das infolge der Pandemie kein Endspiel ausgetragen werden kann, wird der Vertreter des TFV zwischen den geplanten Finalisten unter notarieller Aufsicht ausgelost. Kann kein Teilnehmer an der ersten Dfb-pokalrunde gemeldet werden, wird kein Solidartopf verteilt. Wie der Verband weiter mitteilte, fanden nach einer intensiver Debatte alle Beschlüsse eine deutliche Mehrheit. Nur beim Antrag zur Annullierung der Punktspiele gab es zwei Nein-stimmen.