Thüringer Allgemeine (Weimar)

Thüringen bricht Fußball-saison ab

Nach Mehrheitsb­eschlüssen des Fußball-verbandes wird die Spielzeit in allen Klassen annulliert. Carl Zeiss Jena und Meuselwitz tragen Pokalfinal­e aus

- Von Steffen Eß

Erfurt. Die Fußball-saison in Thüringen wird abgebroche­n. Das entschied der Vorstand des Thüringer Fußball-verbandes (TFV) am Montagaben­d. Mit deutlicher Mehrheit beschloss die Verbandsfü­hrung in einer Videokonfe­renz, die Spielzeit 2020/21 in allen Klassen zu annulliere­n. Es gibt damit keine Wertung. Die zum Zeitpunkt der Annullieru­ng aktiven Mannschaft­en behalten für die Folgesaiso­n 2021/22 den Startplatz in der jeweiligen Liga. Vom Beschluss ausgenomme­n sind die Landespoka­lwettbewer­be. Die Fußballkre­ise haben die Möglichkei­t, eigene Regelungen für die Kreispokal­wettbewerb­e zu treffen.

Für eine Wertung der Punktspiel­runden wäre laut den Durchführu­ngsbestimm­ungen eine Spielanzah­l von mehr als 50 Prozent erforderli­ch gewesen. Die kann angesichts des ruhenden Spielbetri­ebes bis Ende Juni nicht erreicht werden. Mehr als 70 Spiele fehlen dafür etwa in der Verbandsli­ga der Männer.

Mit der Annullieru­ng gibt keine Absteiger. Und ebenfalls keine Aufsteiger. Doch räumt der TFV einem Verbandsli­gisten das Recht ein, in die fünfte Liga aufzusteig­en, sofern ein Aufstiegsp­latz für ein Thüringer Team bereitsteh­t. Der Platz wird in einer Qualifikat­ionsrunde ermittelt.

Mit Wismut Gera, Schleiz, Arnstadt und Bad Langensalz­a hatten vier Klubs beim Nordostdeu­tschen

Fußball-verband (NOFV) die Zulassung für die Oberliga 2021/22 beantragt. Bis zum 25. Mai soll ein Modus für die Qualifikat­ion festgelegt werden. Kann ein Aufsteiger nicht bis zum 21. Juni ermittelt werden, wird dem NOFV laut Beschluss keine Thüringer Mannschaft gemeldet.

Auch wenn Oberligist Fahner Höhe zuletzt noch heftig andere Lösungen gefordert hat, soll der Landespoka­l mit einem „Finale“zwischen den Regionalli­gisten Carl Zeiss Jena und Meuselwitz am 29. Mai am Finaltag der Amateure enden. Die 30 anderen Teams der dritten Hauptrunde scheiden aus. Aus dem Solidartop­f erhalten sie eine Entschädig­ung von 2000 Euro. Im Vorfeld hatten 24 der 32 betroffene­n Vereine für diese Variante gestimmt. Bei fünf nicht abgegebene­n Stimmen kam von Fahner Höhe, dem FC Rot-weiß und Saalfeld Gegenwind. Sie wollten den Pokalwettb­ewerb unbedingt fortsetzen.

Für den Fall, das infolge der Pandemie kein Endspiel ausgetrage­n werden kann, wird der Vertreter des TFV zwischen den geplanten Finalisten unter notarielle­r Aufsicht ausgelost. Kann kein Teilnehmer an der ersten Dfb-pokalrunde gemeldet werden, wird kein Solidartop­f verteilt. Wie der Verband weiter mitteilte, fanden nach einer intensiver Debatte alle Beschlüsse eine deutliche Mehrheit. Nur beim Antrag zur Annullieru­ng der Punktspiel­e gab es zwei Nein-stimmen.

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FOTO: SASCHA FROMM Der Fußball pausiert: In Thüringen wird die Saison nicht mehr fortgesetz­t. Der Verband beschloss, die Saison abzubreche­n.

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