Die große Freude am Leben
Weimarer Uwe Kalkofe hat Krebsleiden überwunden und genießt Familie, Beruf und den Tischtennis-sport
Weimar. Uwe Kalkofe hat große Freude am Leben, genießt jeden Tag auf neu das Zusammenleben mit seiner Frau Lisa als frühere Leistungsschwimmerin sowie seiner siebenjährigen Tochter Hilla, seine Tätigkeit als studierter Bauingenieur als Kalkulator bei einem Bauunternehmen und seine sportliche Leidenschaft mit dem kleinen Ball.
Das sah vor drei Jahren noch völlig anders aus, als Mediziner dem heute 36-jährigen gebürtigen Weimarer die schreckliche Diagnose unterbreiteten, dass er am schwarzen Hautkrebs erkrankt sei. „Metastasen hatten sogar die Lunge erfasst, sodass ein Teil des Organs entfernt werden musste“, sagt der versierte Tischtennisspieler beim TTC Rotation Weimar und berichtet von der komplizierten Operation in der Uniklinik in Jena.
Die weitere Behandlung lässt der sympathische Goethestädter seitdem in der Uniklinik Erlangen mittels einer Immuntherapie machen, zu der er einmal im Monat in die nordfränkische Stadt reist. „Das ist eine neue Behandlungsmethode anstelle der üblichen Chemo- und Strahlentherapie“, betont der Familienvater und hat dadurch wieder mit voller Kraft und viel Optimismus ins Leben zurückgefunden.
„Ich habe keine Benachteiligung bei der Atmung“, erklärt Kalkofe. Lediglich habe er bei intensivem Sporttreiben leichte Probleme aufgrund nicht ausreichender Sauerstoffzufuhr der Wadenmuskulatur durch die intensive Immuntherapie, was ihn aber nicht sonderlich behindere. Auch den einhergehenden Gewichtsverlust von 20 Kilogramm habe er mittlerweile wieder kompensiert.
Das ist gut, denn der Sport bedeutet ihm seit kleinauf sehr viel, ist ein wichtiger Bestandteil seines ausgefüllten und harmonischen Lebens.
Zunächst betrieb er als Grundschüler mit acht Jahren die Kampfsportart Judo, feierte einige Erfolge auf der Tatami. Bei einem Urlaub in der Nähe von Klagenfurt mit seinem Freund Daniel Spangenberg wurde seine Begeisterung für die attraktive und rasante Rückschlagsportart Tischtennis entfacht, spielte er jeden Tag einige Stunden in einer Scheune beim Urlaubsdomizil.
Obwohl er schon beim TTC Rotation Weimar angemeldet war, kickte er nebenbei noch immer gern in der Schul-ag auf der Realschule, von der er später aufs Berufliche Gymnasium wechselte. „Mit 15 Jahren platzte dann endgültig der Knoten bei mir, konzentrierte ich mich vollständig auf das Tischtennis“, erklärt der Rechtshänder. Allerdings begann seine Laufbahn für eine Superkarriere zu spät, dennoch feierte Kalkofe am grünen Tisch zahlreiche Erfolge, stieg mit seiner Mannschaft von Rotation bis in die Thüringenliga als höchste Spielklasse im Freistaat auf.
Mittlerweile ist das Team um Uwe Kalkofe über die Verbandsliga in die erste Bezirksliga abgestiegen. „Aber diese Jahr wollten wir wieder nach oben“, sagt der frühere Teilnehmer an Landesmeisterschaften. Aber Corona habe einen Riegel davorgeschoben, führte zum Abbruch der laufenden Saison. Spielte er vor einigen Jahren noch an Nummer eins bei Rotation, so rangiert er im Viererteam mittlerweile auf Platz vier. „Als Spitzenspieler muss ich klar im Kopf sein, was ich lange Zeit durch den Krebs nicht war“, erklärt Kalkofe, der in seiner knapp bemessenen Freizeit noch gern Badminton spielt und zum Angeln an die Ilm geht. „Dazu komme ich momentan kaum noch“, berichtet er.
Umgestellt hat der vielseitige Sportler seine Ernährung, verzichtet vollständig auf den Alkohol. „Ich will stets mein Immunsystem kräftigen, zusätzliche Belastungen des Körpers vermeiden“, erwähnt Kalkofe.
Größtes Lob zollt er seiner 32jährige Ehefrau Lisa, die beim Landessportbund beschäftigt ist. „Sie hat während der schwierigen Lebensphase auch mit einer schweren Erkrankung unserer Tochter Großes geleistet und die Familie zusammengehalten“, berichtet der Ehemann liebevoll und freut sich, dass seine Hilla wieder auf dem Weg der Besserung ist und im Sommer eingeschult wird. Dann werden die Kalkofes auf Jungfernfahrt mit ihrem umgebauten Campingwagen gehen mit dem Reiseziel Chiemsee . „Darauf freuen wir uns schon mächtig“, betont Uwe Kalkofe und blickt voller Stolz in die Zukunft.