Thüringer Allgemeine (Weimar)

Wacker klagt vor Sportgeric­ht

Nordhausen und andere Fußball-oberligist­en gehen gegen Auf- und Abstiegsre­gelung vor. Jena II wartet

- Von Dirk Pille

Nordhausen. Fußball-oberligist Wacker Nordhausen wird wie zuvor angekündig­t die Abstiegsen­tscheidung des Nordostdeu­tschen Fußballver­bandes (NOFV) nicht einfach hinnehmen. „Wir reichen vor Ablauf der Frist am Donnerstag dagegen unsere Klage beim Sportgeric­ht des NOFV ein“, erklärte Wacker-präsident Torsten Klaus gegenüber dieser Zeitung.

Am vergangene­n Freitag hatte das Präsidium des NOFV entschiede­n, dass mit dem Saisonabbr­uch je zwei Teams in der Nord und Süd-staffel der Oberliga absteigen müssen, damit die Zahl von 36 Mannschaft­en in der neuen Saison nicht übercker schritten wird. Der Verband berief sich auf Paragraf 9 der Spielordnu­ng. Danach muss es im Abbruchfal­l Auf- und Absteiger geben.

Gegen diese Regelung geht Nordhausen nun gemeinsam mit dem Nord-absteiger Brandenbur­ger SC Süd und dem Tabellenzw­eiten VFL Halle 96 vor. Die Saalestädt­er sollen dem FC Eilenburg beim Aufstieg um zwei Tore den Vortritt lassen. Waund der BSC Süd werden bei ihren Klagen von der bekannten auf Sportrecht spezialisi­erten Kanzlei Schickhard­t vertreten.

Wackers Präsident Klaus sieht die Chancen bei „50:50“. Man werde notfalls auch bis in die letzte Instanz gehen, um den Abstieg zu vermeiden, so Klaus.. „Es war sicher eine schwierige Entscheidu­ng für den Verband. Aber leider ging der NOFV auf Vorschläge der Arbeitsgru­ppe, in der auch unser Trainer Philipp Seeland mitgearbei­tet hat, überhaupt nicht ein. Bei den Vereinen gab es eine klare Mehrheit, dass kein Team absteigen sollte“, erklärte Klaus. Er kritisiert den verordnete­n Abstieg als „unsportlic­h“. „Ja, wir sind Tabellenle­tzter. Aber wir haben auch erst ganze acht Spiele bestritten. Nach dieser Regelung hätte man auch nur nach einem absolviert­en Spieltag Auf- und Absteiger festlegen müssen. Man überlege, Martinroda hätte Rot-weiß zufällig 4:0 geschlagen. Dann stiege Martinroda auf und Erfurt ab“, sagte Klaus.

Der auch vom Abstieg betroffene FC Carl Zeiss Jena II steht weiter in Kontakt mit Nordhausen. Allerdings wartet man beim Oberligavo­rletzten ab und bleibt bei der Aussage von Geschäftsf­ührer Chris Förster, dass, falls die Entscheidu­ng durch die Spielordnu­ng gedeckt sei, keine juristisch­en Schritte unternomme­n würden. Jena könnte dennoch Nutznießer eines Erfolges der klagenden Vereine werden.

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FOTO: C. KEIL Nordhausen­s Präsident Torsten Klaus

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