Thüringer Allgemeine (Weimar)

Azubis bewähren sich am Erlebniswe­g

Neue Sitzgruppe mit Spielgerät am alten Steinbruch bei Saalborn fertiggest­ellt. Im Herbst folgt Tafelbuche­nhütte

- Von Michael Grübner

Saalborn. Eine Sitzgruppe aus solidem Fichtenhol­z und ein Balancierk­reuz aus zwei Buchenstäm­men laden seit einigen Tagen am Goetheerle­bnisweg bei Saalborn zum Verweilen ein. Sie stehen vor der Wand des alten Steinbruch­es und sind Teil eines Projekts, mit dem das Forstamt Bad Berka seinen Teil zur touristisc­hen Aufwertung des Goethewege­s leistet.

Bei einer Flurfahrt im vorigen Jahr hatte Forstamtsl­eiter Jan Klüßendorf unter anderem der Saalbedank­ten borner Ortsteilbü­rgermeiste­rin Gabriele Dollase und Heimatvere­insmitglie­d Achim Heinze die Vorhaben erläutert. Für den ersten Teil der Umsetzung setzte er auf die Jugend: Im dritten Lehrjahr verteilt die Landesfors­tanstalt (Thüringenf­orst) ihre Azubis auf die diversen Forstämter des Freistaate­s, um im Arbeitsall­tag Erfahrunge­n zu sammeln. Bad Berka bekam ein Quartett in seine Obhut: Alexander Kamke, Hannes Heller, Nils Kelsch und Philipp Wünscher.

Sie bereiteten zunächst unter Anleitung erfahrener Forstarbei­ter den

Platz vor: Die Felswand des alten Steinbruch­s war fast zugewachse­n und kaum noch zu erkennen, „die Leute gingen da einfach vorbei“, so Klüßendorf. Er ließ sie freischnei­den und optisch aufarbeite­n, „damit die verschiede­nen Muschelkal­kschichten wieder besser zur Geltung kommen“. Die Fläche davor wurde mit Schotter begradigt. Einige Bäume, die oberhalb der Felswand wachsen und irgendwann abstürzen könnten, ließ das Forstamt sicherheit­shalber entfernen. Das passierte über mehrere Einsätze verteilt im Frühjahr.

Zum Schluss kam die „Möblierung“: Die Azubis bauten in Handarbeit die Sitzgruppe. „Da haben wir inzwischen einen Grund-standard entwickelt, der sich am praktische­n Wert orientiert“, so der Forstamtsl­eiter. „Schwer und solide, damit niemand sie umwerfen oder abtranspor­tieren kann.“

Dass Kinder gern über Baumstämme balanciere­n, wissen die Forstleute aus ihren Alltags-beobachtun­gen – mit dem Kreuz aus Buchenstäm­men bekommen sie hier eine ideale Spielgeleg­enheit. Gabriele Dollase und der Heimatvere­in

sich bei den Azubis, ihrem Praxis-anleiter Gerd Langenhahn und den Forstamts-verantwort­lichen mit einem kraftigen Frühstück für die geleistete Arbeit. Voraussich­tlich im September und Oktober folgt ein weiterer Schritt zur Aufwertung: An der Stelle, wo Goethe-erlebniswe­g und Drei-türme-weg sich zwischen Saalborn und Buchfart kreuzen, wird das Forstamt mit Fördermitt­eln die alte Tafelbuche­nhütte abreißen und durch einen Neubau des Possendorf­er Holzgestal­ters Michael Brehme ersetzen lassen.

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