Azubis bewähren sich am Erlebnisweg
Neue Sitzgruppe mit Spielgerät am alten Steinbruch bei Saalborn fertiggestellt. Im Herbst folgt Tafelbuchenhütte
Saalborn. Eine Sitzgruppe aus solidem Fichtenholz und ein Balancierkreuz aus zwei Buchenstämmen laden seit einigen Tagen am Goetheerlebnisweg bei Saalborn zum Verweilen ein. Sie stehen vor der Wand des alten Steinbruches und sind Teil eines Projekts, mit dem das Forstamt Bad Berka seinen Teil zur touristischen Aufwertung des Goetheweges leistet.
Bei einer Flurfahrt im vorigen Jahr hatte Forstamtsleiter Jan Klüßendorf unter anderem der Saalbedankten borner Ortsteilbürgermeisterin Gabriele Dollase und Heimatvereinsmitglied Achim Heinze die Vorhaben erläutert. Für den ersten Teil der Umsetzung setzte er auf die Jugend: Im dritten Lehrjahr verteilt die Landesforstanstalt (Thüringenforst) ihre Azubis auf die diversen Forstämter des Freistaates, um im Arbeitsalltag Erfahrungen zu sammeln. Bad Berka bekam ein Quartett in seine Obhut: Alexander Kamke, Hannes Heller, Nils Kelsch und Philipp Wünscher.
Sie bereiteten zunächst unter Anleitung erfahrener Forstarbeiter den
Platz vor: Die Felswand des alten Steinbruchs war fast zugewachsen und kaum noch zu erkennen, „die Leute gingen da einfach vorbei“, so Klüßendorf. Er ließ sie freischneiden und optisch aufarbeiten, „damit die verschiedenen Muschelkalkschichten wieder besser zur Geltung kommen“. Die Fläche davor wurde mit Schotter begradigt. Einige Bäume, die oberhalb der Felswand wachsen und irgendwann abstürzen könnten, ließ das Forstamt sicherheitshalber entfernen. Das passierte über mehrere Einsätze verteilt im Frühjahr.
Zum Schluss kam die „Möblierung“: Die Azubis bauten in Handarbeit die Sitzgruppe. „Da haben wir inzwischen einen Grund-standard entwickelt, der sich am praktischen Wert orientiert“, so der Forstamtsleiter. „Schwer und solide, damit niemand sie umwerfen oder abtransportieren kann.“
Dass Kinder gern über Baumstämme balancieren, wissen die Forstleute aus ihren Alltags-beobachtungen – mit dem Kreuz aus Buchenstämmen bekommen sie hier eine ideale Spielgelegenheit. Gabriele Dollase und der Heimatverein
sich bei den Azubis, ihrem Praxis-anleiter Gerd Langenhahn und den Forstamts-verantwortlichen mit einem kraftigen Frühstück für die geleistete Arbeit. Voraussichtlich im September und Oktober folgt ein weiterer Schritt zur Aufwertung: An der Stelle, wo Goethe-erlebnisweg und Drei-türme-weg sich zwischen Saalborn und Buchfart kreuzen, wird das Forstamt mit Fördermitteln die alte Tafelbuchenhütte abreißen und durch einen Neubau des Possendorfer Holzgestalters Michael Brehme ersetzen lassen.