Schonfrist für die Theater in Thüringen
Spielbetrieb läuft – aber wie lange noch?
Erfurt. Thüringens Intendanten begrüßen, dass Theater und Orchester vorerst weiterspielen dürfen. So erklärt es Guy Montavon unserer Zeitung gegenüber, nach einem Treffen mit den Kollegen und einer Videokonferenz mit der Staatskanzlei. Der Chef des Erfurter Theaters steht auch dem Landesverband des Deutschen Bühnenvereins vor.
Während die Sachsen den Spielbetrieb entsprechend der dortigen Notfallverordnung bis mindestens 12. Dezember einstellten (in Leipzig bereits bis 9. Januar), gilt hierzulande eine Art Schonfrist. Denn Montavon sagt auch: „Wir wissen, dass das Damoklesschwert der Schließung jederzeit fallen kann.“
Bis dahin konnte zudem jedoch die für die jüngste Thüringer Corona-verordnung geplante 2G-plusregel einstweilen „erfolgreich abgewendet“werden: Bei Kulturveranstaltungen mit mehr als 50 Besuchern in geschlossenen Räumen reicht 2G, ein Coronatest entfällt. Die Auslastung darf 50 Prozent dabei nicht übersteigen, die Obergrenze liegt bei 500 Besuchern.
Insofern gelten an allen Häusern jetzt die gleichen Rahmenbedingungen, nachdem man zuletzt sehr unterschiedliche Wege ging. Während Erfurts Theater bereits Anfang Oktober 2G einführte, um eine 75Prozent-auslastung zu ermöglichen, setzten andere bis zuletzt auf 3G (Rudolstadt, Gera-altenburg).
Erfurt muss sich jetzt neu sortieren, bestätigt Montavon. „Wir können nicht alle Reservierungen aufrechterhalten.“Die Nachfrage sei aber nicht so fortgeschritten, dass sie nicht zu lenken sei. Für Schulen setze man zusätzliche Vorstellungen des Weihnachtsmärchens an.
2G-plus im Theater gilt trotzdem: für Auftritte und Proben von Orchestern mit Blasinstrumenten sowie Chören. Es gibt aber auch dort ungeimpfte Mitarbeiter, wie man hört. „Das sorgt natürlich für Spannungen“, räumt Montavon ein. Speziell für Erfurt erklärt er aber, dass die Stimmung insgesamt noch gut sei: „auch wenn sich die Leute Gedanken machen, wie es weitergeht.“