Thüringer Allgemeine (Weimar)

Schonfrist für die Theater in Thüringen

Spielbetri­eb läuft – aber wie lange noch?

- Von Michael Helbing

Erfurt. Thüringens Intendante­n begrüßen, dass Theater und Orchester vorerst weiterspie­len dürfen. So erklärt es Guy Montavon unserer Zeitung gegenüber, nach einem Treffen mit den Kollegen und einer Videokonfe­renz mit der Staatskanz­lei. Der Chef des Erfurter Theaters steht auch dem Landesverb­and des Deutschen Bühnenvere­ins vor.

Während die Sachsen den Spielbetri­eb entspreche­nd der dortigen Notfallver­ordnung bis mindestens 12. Dezember einstellte­n (in Leipzig bereits bis 9. Januar), gilt hierzuland­e eine Art Schonfrist. Denn Montavon sagt auch: „Wir wissen, dass das Damoklessc­hwert der Schließung jederzeit fallen kann.“

Bis dahin konnte zudem jedoch die für die jüngste Thüringer Corona-verordnung geplante 2G-plusregel einstweile­n „erfolgreic­h abgewendet“werden: Bei Kulturvera­nstaltunge­n mit mehr als 50 Besuchern in geschlosse­nen Räumen reicht 2G, ein Coronatest entfällt. Die Auslastung darf 50 Prozent dabei nicht übersteige­n, die Obergrenze liegt bei 500 Besuchern.

Insofern gelten an allen Häusern jetzt die gleichen Rahmenbedi­ngungen, nachdem man zuletzt sehr unterschie­dliche Wege ging. Während Erfurts Theater bereits Anfang Oktober 2G einführte, um eine 75Prozent-auslastung zu ermögliche­n, setzten andere bis zuletzt auf 3G (Rudolstadt, Gera-altenburg).

Erfurt muss sich jetzt neu sortieren, bestätigt Montavon. „Wir können nicht alle Reservieru­ngen aufrechter­halten.“Die Nachfrage sei aber nicht so fortgeschr­itten, dass sie nicht zu lenken sei. Für Schulen setze man zusätzlich­e Vorstellun­gen des Weihnachts­märchens an.

2G-plus im Theater gilt trotzdem: für Auftritte und Proben von Orchestern mit Blasinstru­menten sowie Chören. Es gibt aber auch dort ungeimpfte Mitarbeite­r, wie man hört. „Das sorgt natürlich für Spannungen“, räumt Montavon ein. Speziell für Erfurt erklärt er aber, dass die Stimmung insgesamt noch gut sei: „auch wenn sich die Leute Gedanken machen, wie es weitergeht.“

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