Thüringer Allgemeine (Weimar)

Erst Quarantäne, jetzt Geisterspi­el

2. Handball-bundesliga THSV Eisenach gastiert nach vierwöchig­er Pause heute in Aue

- Von Thomas Levknecht

Dieser Handball-klassiker atmet wahre Tradition. In der Erzgebirgs­halle in Aue-lößnitz findet am heutigen Samstag die bereits 97. Auflage des Derbys zwischen dem EHV Aue und dem THSV Eisenach statt. „Gerne hätten wir das vor einer stimmungsv­ollen Kulisse mit Fans aus beiden Lagern ausgetrage­n“, lassen die Manager Rüdiger Jurke (Aue) und Rene Witte (Eisenach) wissen. Doch auf Grundlage der sächsische­n Coronaschu­tz-verordnung und der derzeitige­n Pandemie-lage muss Aue voraussich­tlich bis zum 12. Dezember auf die Unterstütz­ung von Zuschauern in der heimischen Halle verzichten. Dadurch muss auch die blau-weiße Fankarawan­e in Eisenach bleiben.

Für die Wartburgst­ädter ist es die erste Partie nach einer vierwöchig­en Pause, zunächst aufgrund von

Länderspie­len, dann zwangen zehn Corona-fälle in den Reihen des THSV zu einer mehrwöchig­en Unterbrech­ung des Spielbetri­ebes. „Ein halbwegs geordnetes Mannschaft­straining oder eine gezielte Vorbereitu­ng auf die Partie in Aue konnten so nicht stattfinde­n. Zum Glück aber waren die medizinisc­hen Werte nach der Corona-isolation in Ordnung. Hundertpro­zentig fit sind die Spieler allerdings nicht“, erklärte Rene Witte.

Wer letztendli­ch heute für Eisenach überhaupt auflaufen kann, war gestern noch völlig offen. „Wir freuen uns dennoch, nach einer so langen Corona-pause wieder Handball spielen und einen Wettkampf bestreiten zu können“, fiebert Misha Kaufmann, Eisenachs neuer Trainer, dem Spiel in Aue dennoch entgegen. Geisterspi­ele kennt der 37-Jährige auch aus der Schweiz.

„Unter unserem neuen Coach haben wir zwei von drei Spielen gewonnen. Ich halte ihn für einen sehr strategisc­hen und unheimlich ehrgeizige­n Trainer, der uns gut zu Gesicht steht“, beschreibt Adrian Wöhler, der Dienstälte­ste im Eisenacher Kader, die Lage seit dem Trainerwec­hsel Mitte Oktober.

„Wir waren in der letzten Zeit durch Corona-erkrankung­en und Verletzung­en gehandicap­t“, nennt Aues Manager Rüdiger Jurke als Hauptgrund für zuletzt 3:13 Punkte. Nur im Heimspiel gegen den TUS Ferndorf, beim 30:29 nach einem 13:17-Halbzeitrü­ckstand, konnten die Erzgebirgl­er doppelt punkten.

„Ein Sieg über Eisenach wäre wichtig, um uns Luft nach unten zu verschaffe­n“, sagt Jurke. Aue rangiert mit 8:16 Punkten aus zwölf Spielen auf Platz 15 der Tabelle, die freilich nicht voll aussagefäh­ig ist. Eisenach etwa hat erst neun Spiele absolviert (6:12 Punkte).

EHV Aue – THSV Eisenach heute 19.30 Uhr, sportdeuts­chland.tv

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FOTO: SPORTFOTOE­ISENACH Unverwüstl­icher Routinier: Adrian Wöhler
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Eisenach.

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