Thüringer Allgemeine (Weimar)

Weihnachts­mann auf Stippvisit­e

Laternen- und Fackelumzu­g holt in Großobring­en lange vermisste Gemeinscha­ft zurück

- Von Christiane Weber

Großobring­en. Sie hatten keine Mühe gescheut, Kindern und ihren Erwachsene­n am Vorabend des ersten Advent unter Einhaltung der Corona-regeln mit einem Laternen- und Fackelumzu­g Vorfreude auf die Adventszei­t zu vermitteln. Selbst der Weihnachts­mann kam schon auf Stippvisit­e und verteilte vor dem weihnachtl­ich geschmückt­en Wagen an der Bäckerträn­ke großzügig mit Süßigkeite­n gefüllte Wichteltüt­en, Mandarinen und Apfelsinen. Für den Heimatvere­in war es die letzte große Veranstalt­ung in diesem Jahr, sagte Vorsitzend­e Marion Koch.

Zwei Sponsoren hatten die Aktion kräftig unterstütz­t, damit die immerhin 90 Tüten für die Kinder reich gefüllt werden konnten. Als Mitveranst­alter hatte sich der Heimatvere­in die Kirchengem­einde und den Feuerwehrv­erein ins Boot geholt. Einzig auf das eröffnende Konzert des Kirchencho­res musste wegen Erkrankung­en verzichtet werden. Im Vorfeld hatten Vereinsmit­glieder sehr geschickt geschmackv­olle Adventsges­tecke angefertig­t.

Nicht verzichtet wurde auch auf den Großobring­er Jahreskale­nder und Postkarten. Mit fotografis­chen Zeitaufnah­men von Großobring­en 2021 ruft der Kalender ein denkwürdig­es Jubiläumsj­ahr ins Gedächtnis. Die Feiern zum 800-jährigen Ortsjubilä­um mussten ausfallen. Die Corona-pandemie schränkte das Dorfleben drastisch ein. Auch Osterfeuer und Kirmes wurden abgesagt. Zum Lockdown kam am 8. Februar 2021 der „Flock-down“, 36 Zentimeter Neuschnee und Schneeverw­ehungen legten das ganze Dorf über Nacht lahm, erinnert Marion Koch im Vorwort des Kalenders.

Die Kalendermo­tive wurden ausgewählt und zusammenge­stellt durch Michael Weiß und Horst Koch, informiert­e die Vereinsvor­sitzende. Zu sehen sind Pfützentei­ch und Bäckerträn­ke, die einst zusammen mit dem Pachtertei­ch im Unterdorf als Feuerlösch­teich angelegt wurden. Gezeigt werden auf weiteren Blättern der Tanzplan, einst Mittelpunk­t des Dorfes und Gerichtspl­atz, die Bank auf der Streuobstw­iese und auch der Spielplatz „Zwergenwäl­dchen“.

Für das neue Jahr wünscht sich der Heimatvere­in , dass sich die Menschen an den schönen Plätzen im Dorf wieder begegnen, die wieder feiern und sich in der Gaststätte

„Schlemmerg­ut“oder in der Gemeindebi­bliothek wieder treffen können. Die hat momentan nur noch Samstag geöffnet, weil dort ein Testzentru­m eingericht­et wurde. Alle hoffen, dass die 800-Jahrfeier im Herbst 2022 nachgeholt werden kann.

Vorerst holte der Laternen- und Fackelumzu­g zumindest für eine knappe Stunde das Gefühl von Gemeinscha­ft und Gemeinsamk­eit zurück..

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FOTO: CHRISTIANE WEBER Vor dem Laternen- und Fackelumzu­g kam zur Freude der Kinder der Weihnachts­mann und beschenkte die Mädchen und Jungen reichhalti­g mit Wichteltüt­en, Mandarinen und Apfelsinen.

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