Weihnachtsmann auf Stippvisite
Laternen- und Fackelumzug holt in Großobringen lange vermisste Gemeinschaft zurück
Großobringen. Sie hatten keine Mühe gescheut, Kindern und ihren Erwachsenen am Vorabend des ersten Advent unter Einhaltung der Corona-regeln mit einem Laternen- und Fackelumzug Vorfreude auf die Adventszeit zu vermitteln. Selbst der Weihnachtsmann kam schon auf Stippvisite und verteilte vor dem weihnachtlich geschmückten Wagen an der Bäckertränke großzügig mit Süßigkeiten gefüllte Wichteltüten, Mandarinen und Apfelsinen. Für den Heimatverein war es die letzte große Veranstaltung in diesem Jahr, sagte Vorsitzende Marion Koch.
Zwei Sponsoren hatten die Aktion kräftig unterstützt, damit die immerhin 90 Tüten für die Kinder reich gefüllt werden konnten. Als Mitveranstalter hatte sich der Heimatverein die Kirchengemeinde und den Feuerwehrverein ins Boot geholt. Einzig auf das eröffnende Konzert des Kirchenchores musste wegen Erkrankungen verzichtet werden. Im Vorfeld hatten Vereinsmitglieder sehr geschickt geschmackvolle Adventsgestecke angefertigt.
Nicht verzichtet wurde auch auf den Großobringer Jahreskalender und Postkarten. Mit fotografischen Zeitaufnahmen von Großobringen 2021 ruft der Kalender ein denkwürdiges Jubiläumsjahr ins Gedächtnis. Die Feiern zum 800-jährigen Ortsjubiläum mussten ausfallen. Die Corona-pandemie schränkte das Dorfleben drastisch ein. Auch Osterfeuer und Kirmes wurden abgesagt. Zum Lockdown kam am 8. Februar 2021 der „Flock-down“, 36 Zentimeter Neuschnee und Schneeverwehungen legten das ganze Dorf über Nacht lahm, erinnert Marion Koch im Vorwort des Kalenders.
Die Kalendermotive wurden ausgewählt und zusammengestellt durch Michael Weiß und Horst Koch, informierte die Vereinsvorsitzende. Zu sehen sind Pfützenteich und Bäckertränke, die einst zusammen mit dem Pachterteich im Unterdorf als Feuerlöschteich angelegt wurden. Gezeigt werden auf weiteren Blättern der Tanzplan, einst Mittelpunkt des Dorfes und Gerichtsplatz, die Bank auf der Streuobstwiese und auch der Spielplatz „Zwergenwäldchen“.
Für das neue Jahr wünscht sich der Heimatverein , dass sich die Menschen an den schönen Plätzen im Dorf wieder begegnen, die wieder feiern und sich in der Gaststätte
„Schlemmergut“oder in der Gemeindebibliothek wieder treffen können. Die hat momentan nur noch Samstag geöffnet, weil dort ein Testzentrum eingerichtet wurde. Alle hoffen, dass die 800-Jahrfeier im Herbst 2022 nachgeholt werden kann.
Vorerst holte der Laternen- und Fackelumzug zumindest für eine knappe Stunde das Gefühl von Gemeinschaft und Gemeinsamkeit zurück..